Vorrede .
für einen so strafbaren Mißbrauch , daß ich mehr als einmal , von Amtswegen , die Vorsicht der Obrigkeit aufgefodert habe , zn verhindern daß das Theater kein Kampfplatz für Fechter werde , wo ein Mächtiger glaubt sich daS Recht anmaßen zu dürfen , Rache , durch feile Schriftsteller , auszuüben , deren es unglüklicher Weife viele gicbt die ihre Niederträchtigkeit dem Meistbietenden überlaßen .
Als wenn die Großen nicht gnug an den taufend und einem Bogen - Lieferanten , ZeitungS - Schmieden und Anklebern hätten , aus welchen sie die Aergsten wählen , den Niederträchtigsten ausfuchen und mit deßen Hülfe sie jeden vcrläumdcn können der ihnen im Wege sieht . Man dnldet ein folch kleines Uebel , denn es ist ohne Folgen und das , nur wenige Stunden lebende , Gefchmeiß verurfacht uns auf einige Augenblicke ein Jucken und vergeht . Das Theater hingegen ist gleich einem Riefen der alles , was er berührt , tödtlich verwundet ; deßen verderbende Streiche müßcn für Mißbräuche und allgemeine Uebel aufbehalten werden .
Weder das Laster noch die Zwifchcnfälle , zu denen es Anlaß glebt , bestimmen die theatralifche Unanständigkeit , fondern vielmehr der Mangel an Lehren und an Moralität ; wenn ein Autor , aus Unvermögen oder aus Furchtfamkeit , seinen Gegenstand in dem Stücke nicht ergiebig macht , f» wird sein Werk zweideutig und fehlerhaft .
'' - . > »
Als ich die »kugmie auf das Theater brachte ( ich