Full text: (Teil 1)

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Cuife . 
[ 7 - 2 - 100 . ] 
Zeit ! Des Verwalters Georg , der die Pferde bewacht in ver Moppel , Meldet es , wann er das Blasen des Posthorns über dein Wasser Hört ; dann schwingt sich der Weg noch weit herum nach dem Dorfe . Tort am Wald' ist ein Echo ; da bläst der fröhliche Postknecht " Gerne sein Morgenlied , und den Marsch des Fürsten von Dessau . " 
So , wohlmeinendes Sinnes , ermahnte sie . Aber der Pfarrer Hörete nicht ; ans stand er , und redete , rasch sich bekleidend : 
„ Mutter , wer kann nun lesen ! Ich bin unruhig und lustig ! Wahrlich , er muß bald kommen ! Georg hat etwa geschlummert , »>> Oder auch selber ein Stück aus der Feldschalmei sich gedudelt . 
Stehet doch fest der Sand , du es regnete ! Weiset die Uhr nicht Fünfzig Minuten auf fünf ? O wie oft dann las ich die Zeitung ! Hurtig das Becken gereicht , und das Handtuch ! Glüht mir das Antlitz Nicht , als hält' ich im Eifer geprediget , oder mit Walter Über Europa geschwatzt und Amerika , jenes im Dunkel Dies im tagenden Lichte der Menschlichkeit ! Öffne das Fenster ! Frische Lust ist dem Menschen so not , wie dem Fische das Wasser , Oder dem Geist frei denken , so weit ein Gedanke den Flug hebt , Nicht durch Bann und Gewalt zu den folgsamen Tieren entwürdigt ; ' - >» Ah ! wie der labende Duft da hereinweht ! und wie der Garten Blühet und blüht , von des Taus vielfarbigen Tropfen umfunkelt ! Schau die Morell' , und die Pflaum' , und dort an der Planke den kleinen Apfelbaum , wie gedrängt er die rötlichen Knöpfchen entfaltet ! Und den gewaltigen Riesen , den schneeweiß prangenden Birnbaum ! Das ist Segen vom Herrn ! Fürwahr , wie die Bienen und Vögel , Möchte man schwelgen im Dust : Herr Gott , dich loben wir ! singend ! Aber die Braut , wo bleibt sie ? die sonst mit dem Hahne mir aufsteht . Und mir am Pult den Kaffee besorgt ! Nichte hört' ich noch trippeln Uber mir ! Ganz gewiß , sie verschläft des Bräutigams Ankunft ! " «oo 
72 . Happel , ein durch Zäune ober Bufchivälle eingefriedigtes Feld , fiir Kornbau , Weide oder Gehölz . V . — 73 . IIA : Meldet ea uns , wenn er Uber dem See da» Blasen des Posthorn» — 75 . »X : im — 7Ii . MA : Gern ein «Man . : Gerne fein ) — 77 . MA : 
Also ermahnte sie ihn wohlmeinend . — 7« . » . V : Hörete nicht , stand aus , und sprach , indem er sich anzog : — 7it . fehlt MA . — * 2 . Stehet doch fest der Tand , da es regnete ! Tiefe halb unverstSiidliche AuSdruckawcife findet ihre Erklärung aus der ersten Fassung , SBerfe 79—» : > lauten MA : 
Ei , er muß bald kommen ! Der Weg ist gut . und die Uhr weist Funfiig Minuten auf fünf ; dann lef ich oft fchon die Zeitung . 
— 84 . MA : Gieb mir da» WafferglaS : das Becken mir auch , und da» Handtuch . — Alles folgende bis Ver« v« fehlt dort . — 93 . Planke , ein Zaun von Planken oder starken Brettern . V . — ii & —100 . MA : 
Aber Mama , wo bleibt beim bic Braut ? Ich habe noch gar nicht ! 
Poltern gehört . Sie verschläft doch nicht de» Bräutigam« Ankunft ?
	        
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