Übersiedlung nach Cutin .
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beut Einkaufen , und ich fühlte beim Herumfteigen in der großen Stadt sehr , daß meine Kräfte erschöpft waren .
Slolberg mit feiner jungen Frau , die gleich durch ihre natürliche Unschuld unser Herz gewann , trafen wir bei seiner Durchreise nach Llden - bürg noch in Hamburg . Eine Halsentzündung hatte ihn zurückgehalten . Bei denen brachten ivir im Gasthof die meisten Ruhestunden zu , da sie noch lebhafter als er es empfand , das ; sie an uns teilnehmende Freunde gefunden , wie sie es bedurfte . Zu unsrer großen Freude traf auch der Bruder Boie aus Meldorf ein , wo er soeben seine Landvogtstelle an - getreten .
Am sogenannten Lämmerabend , einem großen Feste für die Ham - burger , an dem sich jeder Hausvater , der Raum dafür zu schaffen weiß , ein Lamm für seine Kinder laust , waren wir in zahlreicher Gesellschaft auf ttlopstocks Garten vor dem Dammthor , wo dieser Markt gehalten ward . Schon ehe wir ausfuhren , fühlte ich an der Schwere im Körper das wiederkehrende Fieber , doch traute ich mir noch Kraft genug zu , es zu unterdrücken . Hensler aus Altona , der sich unter den Gästen be - fand , war väterlich besorgt , mich gleich nach Tisch mit nach Hamburg zu nehmen . Abends fand Boß mich schon in so heftiger Fieberhitze , daß ich ihn nicht erkannte . Run mußte freilich unser Aufenthalt in Hamburg noch verlängert werden , und die ) rübe Aussicht für die nächste Zukunft machte uns recht niedergeschlagen . Tie folgenden Fieber gingen leichter vorüber , und ivir entschlossen uns , mit einem leeren Frachtwagen , dessen großer Raum für mich und Fritz ein bequemes Lager darbot , abzureisen . Am Rachmittage des 21 . Julius kamen wir in Eutin an .
Eulin .
Culin , von 17hj an .
Ter freundliche Empfang , den wir im Kindfchen Hause fanden , machte uns gleich wohlgemut . Er . ein ausgezeichnet braver Mann , faßte bald eine Art Familiengefühl für mich , weil sein Bruder der Nachfolger meines Onkels auf einer Dorfpfarre nahe bei Eutin geworden war ; auch fand er sich sehr geehrt , daß der Graf Stolberg ihm selbst so dringend angelegen hatte , den neuen Rektor als seinen Freund mit Rat und That zu unterstützen . Die Frau war gar liebenswürdig und verständig , und beide sind gegen uns immer so treu und teilnehmend geblieben , wie sie sich am ersten Tage zeigten .
Unsre Wohnung war so schlecht , daß mir jetzt »och grauet , wenn ich an den ersten Eintritt beule : kleine niedrige Zimmer , nicht die mindeste häusliche Bequemlichkeit , selbst das allerunentbehrlichste fehlte . Zu seiner Arbeitsstube gelangte Boß auf einer höchst erbärmlichen Treppe , bei deren