II . Theils X . Cap . der alten Dithmärscher .
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Erden , also dieselbe am besten und längsten in irrdener Gefässen , aufbchalten wurden , keinesweges aber kan man es ihrer Armuth oder Einfalt zuschreiben , wie ( Denstedt de fepulturaveterum vorgeben darf . Solche Todten - Topffe wurden gemeiniglich auf fteyem Felde , und an der Heerstrassen begraben , und mit grosser Mühe und Arbeit Berge und Hügel aufgestchret und mit Steinen umsetzet / wie solches Cilicius de bcllo Dithmarf . beschreibet : Erant eorum Se - pultursein filvis & agris , tumulosqveaggeftis lapidibusveftientesmunie - bant , quod genus complures partim adhuc vifuntur , qui Gigantum ftrata vocantur . Cypracus Ann : Epifc . Schlesvv . l . i . c . a . Solcher Berge und
tügcl findet man in unserm Dtthmarschen , auf der Geest , sehr häuffig , die zum heil annoch mit Steinen besetzet seyn , deren etliche icy selbsten bey der Heyde ausgraben lassen , da ich in jedem z Töpffe von Süden ins Norden , eines FusseS tieff in der Erden gesehet fuuden . Die Töpffe waren gestaltet wie der seel . Arn - kiel 1 . 5 . von Cimbrischen Begräbnissen c . 6 . fub num . n . sie abgebildet , der Platz oder die Behaltniß des Topffes war mit vielen Feld - Steinen ausgesetzet , und befestiget .
Bey Al^ersdorff auf einem Acker , Brndt - Campgenandt , ist ein Hügel mit einem Hain umgeben , da ist eine Grujft , viertehalb Fuß tiefund 7 Fuß breit , mit s grossen Steinen umschlossen , darüber liegt ein grosser breiter Stein , so z 6 Fuß in Umkreiß begreiffet , die öberste flache Seite erpreeft sich auf 12 ! Fuß ( ist der Altar - Stein darauf die Heyden vormahls geopjftrt , ) Es will von eini - gen vor ein Götzen - Häin gehalten werden , aber die darunter befindliche Grab - Grufft , da die Grab - Krügeund Urnen sind beygesetzet , ergiebetklarlich , daß es ein Grab - Hain seyn müsse .
Wiedas Licht des Heil . Evangelii in diese Nord - Länder aufgegcm - - gen , so ist der Todteu - Brand auch bey uns gantzlich erloschen , und alle Heydnische Gebrauche gälitzlich abgethan und weggeraumet , wiewohl es lange gewehret che die Gräber der Heyden vechöret worden , diewett die bekehrten Heydeu nicht zugeben wolten , die Gräber ihrer Vor - Eltern zu verletzen , sondern haben sich selbst zuerst daselbst begraben lassen ; bis daß die Christl . Religion je mehr mit ) mehr sich befestiget und ausgebreitet , da dann die Heydnische Begräbniß - Gebräuche abgeschafft , und die ber in Abnehmen und Verwüstung gerathen ; dahingegen von denen Christl . Lehrern andere der Heil . Schrifft gemäß und zum T heil aus der Jüdischen Kir - chen entlehnte Gebräuche und Leremomen dieTodten zu beerdigen lt wowen , welche Hugo im Psalm 9 Z kurtz zusammen gefasset , und von den ge -
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