Full text: Anton Viethens, Hochfürstl. Schleßwig-Hollsteinischen Cammer-Assessoris, Beschreibung und Geschichte des Landes Dithmarschen, oder Geographische, Politische und Historische Nachricht vom bemeldten Lande

II . Theils X . Cap . der alten Dithmärscher . 
" 5 
Erden , also dieselbe am besten und längsten in irrdener Gefässen , aufbchalten wurden , keinesweges aber kan man es ihrer Armuth oder Einfalt zuschreiben , wie ( Denstedt de fepulturaveterum vorgeben darf . Solche Todten - Topffe wurden gemeiniglich auf fteyem Felde , und an der Heerstrassen begraben , und mit grosser Mühe und Arbeit Berge und Hügel aufgestchret und mit Steinen umsetzet / wie solches Cilicius de bcllo Dithmarf . beschreibet : Erant eorum Se - pultursein filvis & agris , tumulosqveaggeftis lapidibusveftientesmunie - bant , quod genus complures partim adhuc vifuntur , qui Gigantum ftrata vocantur . Cypracus Ann : Epifc . Schlesvv . l . i . c . a . Solcher Berge und 
tügcl findet man in unserm Dtthmarschen , auf der Geest , sehr häuffig , die zum heil annoch mit Steinen besetzet seyn , deren etliche icy selbsten bey der Heyde ausgraben lassen , da ich in jedem z Töpffe von Süden ins Norden , eines FusseS tieff in der Erden gesehet fuuden . Die Töpffe waren gestaltet wie der seel . Arn - kiel 1 . 5 . von Cimbrischen Begräbnissen c . 6 . fub num . n . sie abgebildet , der Platz oder die Behaltniß des Topffes war mit vielen Feld - Steinen ausgesetzet , und befestiget . 
Bey Al^ersdorff auf einem Acker , Brndt - Campgenandt , ist ein Hügel mit einem Hain umgeben , da ist eine Grujft , viertehalb Fuß tiefund 7 Fuß breit , mit s grossen Steinen umschlossen , darüber liegt ein grosser breiter Stein , so z 6 Fuß in Umkreiß begreiffet , die öberste flache Seite erpreeft sich auf 12 ! Fuß ( ist der Altar - Stein darauf die Heyden vormahls geopjftrt , ) Es will von eini - gen vor ein Götzen - Häin gehalten werden , aber die darunter befindliche Grab - Grufft , da die Grab - Krügeund Urnen sind beygesetzet , ergiebetklarlich , daß es ein Grab - Hain seyn müsse . 
Wiedas Licht des Heil . Evangelii in diese Nord - Länder aufgegcm - - gen , so ist der Todteu - Brand auch bey uns gantzlich erloschen , und alle Heydnische Gebrauche gälitzlich abgethan und weggeraumet , wiewohl es lange gewehret che die Gräber der Heyden vechöret worden , diewett die bekehrten Heydeu nicht zugeben wolten , die Gräber ihrer Vor - Eltern zu verletzen , sondern haben sich selbst zuerst daselbst begraben lassen ; bis daß die Christl . Religion je mehr mit ) mehr sich befestiget und ausgebreitet , da dann die Heydnische Begräbniß - Gebräuche abgeschafft , und die ber in Abnehmen und Verwüstung gerathen ; dahingegen von denen Christl . Lehrern andere der Heil . Schrifft gemäß und zum T heil aus der Jüdischen Kir - chen entlehnte Gebräuche und Leremomen dieTodten zu beerdigen lt wowen , welche Hugo im Psalm 9 Z kurtz zusammen gefasset , und von den ge - 
Q z lehr -
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.