io2 • Gasifrepheit U . Theits HT . Cap .
einnimmt , wie der Wein . Solchem unmäßigen Gebrauch des starcken Ge - ttäncks sind die Dithmarscher mit allen alten Teutschen sehr ergeben gewesen , so noch leyder bey vielen jetzunder in jjeter Uebung gehalten wird , da sie etliche Tage und Nächte dem Sauffen nachhängen und gleichsahm eine Ehre darin suchen , wo einer den andern in Sauffen uberlegen ; daher denn auch öjstersgroß Un - glück , Mord und Todschlag entstanden ; und ist es noch so gar lange nicht , daß die Weiber gewohnt gewesen , aufHochzeiten , Kindtauffen und andern Gäste - reyen der Männer Sterb - Kleider mitzunehmen , um solche im Fall der Noch zu gebrauchen . Von solchen Helden sind folgende Reime vor Alters gemacht worden ;
Die alten Teutschen unsere Vorfahren Konten wohl sauffen bey ihren Jahren ,
Becher verjähren .
Sie setzten Kannen an den Mund Truncken sie halb gantz auf den Grund
Zur Stund .
Wie ihre Kinder und Nachkommen Haben in dem nichts abgenommen ,
Ohne Frommen .
Und könnenS gleich sie eben wohl Und / reiben bis siewerdeu voll
und toll .
Das vierte Capittel .
Von Gastfreyheit der alten Dithmarscher .
As sind die Dithmarscher sehr Gastfrei ) gewesen , so wohl gegen Frembde als Freunde ; der eine hat den andern zu Gaste gebethen , mit einer Schüssel frischen und geräucherten Fleisches ( die allewege dazu bereit gehalten ward ) auch wohl nachGelegenheit des Hauses mit Fischen und andern Speisen stattlich und wohl traÄiret , wobey ein ziemlicher Truuck mit len , den sie ihren Gästen aus einer höltzernen Schaale und aus einer frischen Tonne Bier starck zugetruucken ; diese Schaaken , so aus Eschen Holtz fein aatig und schlecht gedrehet , sind bey ihnen in höhern Werth und Ansehen gewesen ,
denn
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