Full text: Von Erziehung Eines Jungen Printzen, der vor allen Studiren einen Abscheu hat, Daß er dennoch gelehrt und geschickt werde

so - tlln , Rriege QtnclQt . 
fcr / durch alle Theileder Welt / deren vier sind / Luropz , Afia , Afrk - , 
America U . ( MV . 
Eß bestellet der Chiron , daß ihm alle Vteuc Leitungen / so vieldc - ren zu haben / fieissig gebracht werden / nnd wann cr eine bekommen / sc - tzetersichmit seinem Printzen an die Tafel / nimmt die daselbst liegen' Land^Karten - Bücher für die H . wd / fanget an die Gazette zu lesen / erkläret was geschehen / und zeigtt in was vor einemThei ! der Welt und Land es sich zugetragen / welchen Ort der Prinh , - n denen grossen an denen Wanden hangenden Taffeln nachsuchen muß . Kömmt Bericht ein / daß eine Stadt / Festung je . belagert wird / oder daß der Feind sichderen bemächtiget / daß irgendwo durch Ungewitter / Brandt / Ge - wasser / ein grosser Schade entstanden / oder sonst was denckwürdiges sich begeben habe / legt cr solchen Ort dem Prinhen für Äugen / lasset ihn denselben wol betrachten / undsiehtt ferner / wasin denen Stadt , Büchern von solchen ausgezeichnet zu finden . 
Wird etwas von einem König oder Potentaten erzehlet / bc - schauen sie dessen B'lvniß , erinnern sich seiner Gemahlin und Kinder , und dessen , was er sonst gethan . Auch vcrgisset der Chiron nicht / dem Prinhen zu sagen / was etwan dleSachen , die in derWelt vorgehen / ver - muthlich / für einen Ausgang nehinen möchten : item , was irgend die Zeitungen falsches und ungereimtes enthalten , u . a . w . 
Die Fürstin des Printzens Frau Mutter und die Prinhessmncn seine Schwestern , so die verbanden / werden bey dem Prinhen einen überaus grossen Nutzen schassen / sich auch selbsten sehr erbauen / wann sie sich alle Zcitungs - Tage in des Prinhen Gemach verfügen / und sich sagen / und in denen Land , Karten wie auch Stadt - Büchcrn zeigen las - sen / was und wo etwas sonderliches sich zugetragen habe . Sie sollen auch sonsten / nach dem / was der Prinh gehöret und gelernet / immerzu fieissige Nachfrage haben / doch um GOttcs Willen / mit guter Ma - nier / Scherhwcise / und mit iezuweiligen Beschenckungen / damit sie sonstdemckironseinenCompaß nicht verrucken / und was ergut macht / verderben / welches eimsin vielmahlgesagt / und anffdas beweglichste 
reconimcndirt ( Vi ) . 
Es wendet der Chiron Fleiß an / daß der Printz die fremden Nah - men in denen Land Karten wol lese und ausspreche , welches wann es deyzeitcn qeschiehet / dem Prinhen einen grossen Fürschub giebt / das Franhösische , Italienische undSpantsche bald gehörig zulesen / und wol aussprechen zu lernen / und um deß Willen soll der Chiron auch 
fremde schwere Wörter seinem Printzen / vexaüvnz - weise / iezuweilen 
nach»
	        
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