Full text: Von Erziehung Eines Jungen Printzen, der vor allen Studiren einen Abscheu hat, Daß er dennoch gelehrt und geschickt werde

148 Von Belehrung eines prlnyen 
Soldaten sind ein von allerlei ) Ländern / und auch wo ! Nationen men gerafftes Volck / der eine ist räudig und krätzig / der ander mit dem Scharbock oder sonst einer unreinen Liebes - Kranckheit behafftet / und da geschiehet leicht furch anrühren / beysammen schlaffen / oder wann man aus einem ungesäubertenGeschirr einander nachtrinckt / eineAnste - ckung ehe man es vermercket . Es liegen die Soldaten offt unter frey - en Himmel und Mondschein / auff feuchter Erde / und ziehen allerhand döse Dampffe an sich / woraus eine Faulung des Geblüts entstehet . Sie leben aar unordentlich ; bißweilen leiden sie grossen Mangel / und haben weder zu nagen noch zu beissen / fas anderemal ist ein Überfluß verhanden / da will man den erlittenen Abgang auff einmal ersetzen / und füllet den Magen mehr an / als er zu ertragen vermag / woraus Ma - gen - Fieber und hitzige Kranckheiten zu erfolgen pflegen . Man muß vfft mit Wildprät und dürren Fleisch / worinnen die Maden gewachsen , mit verschimmelten oder aus erstockten Meel gebackenen Brodt / mit faulen Käß , zum Getränck aber / mit Essigsauern Bier / gerunnener Milch / verdorbenen Wein / Aepffel - oder Birn - Most , und wol gar lem stinckenden Wasser vorlieb nehmen . Man isset offt / wann man es nurhaben kan / das frische und auch unzeitige Obö / Birnen / Ktrschen / Melonen / Spillinge / Schlehen / Weintrauben / Rüben / lich hinein / und bekommet biedurch den Durchbruch , Leibwehe / Grim - men / Zwang / und rotheRuhr . So istauchbißi - veilen die Lufft / we - gen stinckenden Nebels / wegen Morastes / Wasser - Pfützen und Ge - möses / besonders aber an Orten / wo eine Schlacht geschehen / unddie todten Leiber unbegraben und verfaulet liegen / böß und vergifftet / welche die Menschen durch athmen an sich / und die Pestilentz dadurch - onden Halßziehen / dergestalt , daßauffsolcheWe , se offt gantzeRegi - menter zu Grundgeken : Darum sind bey denen Armeen / gute erfahr - ne Feld - k^ccjici undFcld - Scherer höchst nöthig . Nachdem man aber solche nicht allezeit bey der Hand haben kän / so muß ein OKcierer selb - sie» ein wenig seinen Leib kennen lernen / die fürnehmsten Arten det Kranckheiten wissen / und wieder solche mit einerkleinen Feld - Apothe - cken verschen seyn . 
Hie muß nun priny / unser XiecZicuz behülfflicherscheinen / und zu - vorderstem gar kleines Compcndium Mcdicin * mit euch durchgehen . HS sind aar viel dergleichen verhanden / und wird er schon wissen , wa6 - sich für euch am besten schicket . Da werdet ihr nun erstlich lernen in was eine gute Gesundheit bestehe , wie mancherley die T - empei - amemcn 
der Menschenseyn / undwodurchdie Gesundheit befördert werde / wo .
	        
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