VII .
13ns Resultat , zu dum wir in der Erforschung der templerischen heimlehre bisher gekommen sind , lässt sich wohl in aller Kurze dahin zusammenfassen , dass wir sagen : auf einem und demselben Boden erwachsen mit den durch ihr dualistisches System neten zahlreichen Katharersecten des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts hat sich die innerhalb des Tempel herren - ürdens gepflegte Häresie in gewissen Punkten derjenigen genähert , die wir als die der entartetsten und zügellosesten Ketzer - geineinde jener Zeit kennen , nämlich der der Luciferiauer . Ehe wir von dem so erreichten Standpunkte aus weiter gehen , wird es nützlich sein , das sogenannte dogmatische System der Luciferiauer wenigstens in seinen Ilauptmomenten kennen zu lernen und zu sehen , welche Conse - qnenzen sich daraus für das Leben seiner Bekenner ergaben . ' )
Es mag dahin gestellt bleiben , ob die Luciferiauer wirklich , wie man gemeint hnt , von den sogenannten Eucheten oder Enthusiasten herstammen , die bereits im vierten Jahrhundert in Asien vorkommen und , von dort jagt , in Thracicii heimisch geworden sein sollen , so dass mau von ihnen auch die späterhin dort sitzenden Bogouiilen abzuleiten haben würde . Es genügt , daran festzuhalten , dass nach der Lehre dieser Luciferiauer nur der mit dem Vater zerfallene und aus dem Himmel verstossene älteste Sohn Gottes , der Schöpfer dieser irdischen Welt , ein Anrecht auf die Verehrung der Menschen besitzt , — mit anderen Worten , die Luciferiauer machten die Materie zum Gegenstand der göttlichen Verehrung , der Materie zu dienen war ihnen daher gleichbedeutend mit Gottesdienst , die wilde Befriedigung jeder sinnlichen Lust liess sie sich am meisten mit ihrem Gotte eins fühlen ; wer nach materiellem Besitz
1 ) Vgl . Loisclcur 55 ff .