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12 . Königlicher Kurzstiel .
Heimath und Vorkommen : Wahrscheinlich ein holländischer Apfel ; findet sicd in den meisten pomologischen Sammlungen Frank - reiche und Deutschlands .
Gestalt : mittel - oder ziemlich großer , sehr wohl gehildeler plattgedrückter , fast käsesörmiger , schöner Apfel , der nur selten rund» lich erscheint . Ter Bauch in der Mitte und Heide Wölbungen breit - rund und gewöhnlich vollkommen eben , oder nur selten durch eine stacht Hervorragnng unterbrochen .
K e l ch : offen und halboffen , m sehr tiefer , weit ausgefchweister vinsentung , in deren Umgebung fick mehrere seine Falten zeigen . Die Kelcbspiyen find zurückgeschlagen .
Stiel : kurz , dick , selten über dir Wölbung hervorragend in tiefer trichterförmiger fein rostiger Höhle .
Schale : glatt , oder fein rauh , matt glänzend , am Baum blaß - grün , später goldgelb ; der größte Theil der Schale mit meist sehr inteufivem Carmoifin gestreift und dazwischen punttirl . lttelbgrauer seiner Rost erscheint ziemlich Häufig auf der Schattenseite und macht auch das Rothe der Sonnenseite unrein . Punkte zeigen fich nur in starker Rothe einzeln .
Fleisch : gelblich weiß , fein , markig , sehr delikat von sehr edlem weinigei» Zuckergeschmack .
Kernhaus : Hoblarig , kleinkammerig , vollsamig .
Kelchröhre : spipkegelförmig .
Reife und Rupung : Dezember bis Marz und länger , oft bis Juli . Ein vortrefflicher und sehr schöner Tafel - Apfel allerersten Ranges , der zu jeder ökonomischen Benutzung , namentlich auch zu Obstwein sehr vorzüglich ist .
Eigensch asteli des Baumes : Wuchs in der Jugend leb - Haft , Krone von mittler Größe , gedrückt kugelförmig . Sommertriebe wollig , lang und stark . Das sehr charakteristische Blatt ist an den Ränder» aufgebogen , wodurch es ein fchiffäHnlicheS Ansehen erhält . Der Baum blüht sehr spät und gehört zu den fruchtbarsten Sorten .
Die vermehrte Anpflanzung sehr dieses wertbvollen und ziemlich am spatesten blühenden Apfels an Straßen und erponirte» Baumgütern , kann wohl auch bei uns empfohlen werden , besonders da die Frucht am Baum gar nicht anlockend erickeint und erst nach längerem gen ihren edlen Geschmack erlangt .