Full text: (Band I.)

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An demselben betheiligten sich, als Practicantcn im Iten Semester 20, im 2ten Semester 
22 Studierende. 
In der obengenannten Zahl der Krankheiten traten als epidemisch verbreitete Krankheitsformen, 
neben dem nie ganz ausgehenden Typhus, besonders hervor sehr bösartige Scharlachfieber, Pocken in allen 
3 bormen als echte Menschenblattern, Varioloiden und Variceljen, ferner Masern, im Laufe des Sommers 
endlich Keuchhusten und im letzten Herbste Mumps (Parotitis). Ruhr und Cholera kamen nur in ein 
zelnen, sporadischen Fällen, 2 Mal mit tödlichem Ausgange vor. 
Ueber den Typhus, wie er hier zur Beobachtung kam, und über die Scharlachfieberepidemie des 
verflossenen Jahres haben die Herren D. D. Wallichs von Garding und JJeyder von Bredstedt in ihren 
Inaugural-Dissertationen zusammenstellende Berichte gegeben. Andere Studirende, wie z. B. die Herren 
Eckermann, Lrandsen und Brix wählten einzelne sporadische Krankheitsfälle von besonderem wissenschaft 
lichen Interesse, die in der klinischen Praxis zur Beobachtung kamen, zum Gegenstände ihrer für denselben 
Zweck geschriebenen Abhandlungen. 
Es wurden im Laufe des Jahres 53 Sectionen von Leichen in klinischer Praxis gestorbener Kran 
ken angestellt und gaben dieselben dem Herrn Professor Weber in Verbindung mit dem Unterzeichneten Ge 
legenheit, die StudirendCn in der mikroskopischen Untersuchung patologisch-anatomischcr Objecte anzulciten. 
Als Assistenzarzt für die Poliklinik fungirte während der beiden Semester Herr Dr. Bartels und 
erwarb sich derselbe in dieser Stellung durch Humanität, Pflichttreue und wissenschaftlichen Eifer bei den 
Studirenden, wie bei den Kranken so ungethe'lte Achtung und Liebe, dass der Unterzeichnete nur mit 
wahrhaftem Bedauern ihn aus derselben mit dem Schlüsse des Jahres scheiden sah. — Als Assistenten für 
das Hospital wirkten bis zum December 1853 Herr Dr. Wallichs, von da ab bis zum October 1854, Herr 
Dr. Heyder von Bredstedt. 
Die grossen Mängel und Unvollkommenheiten der räumlichen Einrichtungen des academischen 
Hospitales wurden bei den vielen epidemischen und contagiösen Krankheilsformen des Ictzverllossencn Jahres 
besonders empfindlich, Nur die möglichste Beschränkung der Krankenzahl im Hospitale konnte einer üblen 
Rückwirkung jener Missstände auf den Krankheitsverlauf der dort aufgenommenen Patienten Vorbeugen und 
nur die Hoflnung auf den durch die Munificenz Sr. Maj. des Königs in Aussicht gestellten Neubau eines 
grösseren und zweck massigeren Krankenhauses für die klinischen Institute, konnte in dein fortwährenden 
unerfreulichen Lonllicte zwischen den Anforderungen an das Hospital und den möglichen Leistungen des 
selben als Krankenhaus, den erforderlichen Mutti und die Frische des Strebens, in demselben gedeihlich zu 
Prof hnntr 
5) Die chirurgische Klinik im Friedrichshospitale. 
Das Friedrichshospital wurde im Jahre 1802 vom Könige Friederich VI. durch den Ankauf des 
Gebäudes von dem Archiator und Prof. J. I). Brandis erworben. Ausführlichere Nachrichten Uber die 
Geschichte des Institutes sind bisher nicht gesammelt; einzelne Notizen findet man in Niemann’s Chronik 
(Sommer 1828 p. 8; 1829 p. 15; 1830 p. 43; 1-831 p. 12). 
Jahresbericht der chirurgischen Klinik vom Jahre 18 7)4. 
Die chirurgische Klinik im Friedrichshospitale wurde von Neujahr 1854 bis zum 22. März von 
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lerrn Professor Dr. Stromeyer, und nach dessen Abgang, seit dem 23. März vpn dem Privatdocenlen
	        
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