Full text: (Band I.)

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Die Seminarordnung ist folgende: 
1) Bedingung der Aufnahme ist ausser der durch einen reinen Wandel bezeugten entschieden sitt 
lichen Willensrichtung der Nachweiss, dass Dogmatik und Ethik und von den Disciplinen 
der pract. Theologie wenigstens die Homiletik gehört worden. Regelmässige Zeit der Mitglied 
schaft ist ein Jahr. 
‘2) ln jedem Semester wird das Seminar von dem Director iu der kleinen Aula als dem gewöhnl. 
Auditorio des Seminars feierlich mit Gebet und Ansprache eröffnet, welcher sich nach den 
Umständen die Besprechung eines für die Predigt wichtigen Gegenstandes, oder einer auf sie 
bezüglichen Zeitfrage anschliesst. Darnach wird die Reihenfolge der Predigten und Recensionen 
bestimmt. 
4) Die Predigttexte werden vom Director gegeben, aber so früh, dass jedem Mitgliede wenigstens 
eine Zeit von 4 Wochen zur Meditation und Ausarbeitung der Predigt verbleibt. Daher von 
den Mitgliedern, welche im folgenden Semester bleiben, drei bis vier schon am Schluss jedes 
ablaufenden Semesters ihre Predigttexte erhalten, damit im folgenden gleich in der Woche nach 
der Eröffnung des Seminars die Haltung der Predigten beginnen kann. 
4) Der die Predigt hält, hat wenigstens 8 Tage vor der Haltung eine Abschrift des Concepts 
seinem Recensenten zu übergeben, welche dieser mit einer schriftl. Recension, deren Canon 
das ockydeveiv tv clyxirq bleibt, und die ihre Ausstellungen zu motiviren, und durch Vorschläge 
des für besser gehaltenen fruchtbar zu machen hat, wenigstens 2 Tage vor der Haltung an 
den Director einliefert. 
5) Am Donnerstage in jeder Woche, Morgens 10 Uhr findet der, vorher im Wochenblatt anzu 
zeigende Seminar-Gottesdienst in der Klosterkirche Statt. 
ti) Die Predigt wird otmceptfrei gehalten. Das Concept zugeschlagen vor sich auf's Canzelpult 
zu legen ist nicht erlaubt. Es bleibt in der Bibel, die nach Vorlesung des Textes ihren Platz 
zur Seite des Pultes hat. 
7) Gleich nach beendigtem Gottesdienst findet in der kl. Aula auf dem Grunde der eingelieferten 
schriftl. Recension eine gemeinsame, auf die Organisation des Textes, den Geist und Inhalt, 
die Durchführung, die Sprache und den Vortrag der Predigt gerichtete Beurtheilung Statt, 
welche von dem Director geleitet und mit seinem Urtheil über die Predigt zum Abschluss ge 
bracht wird. 
Der gegenwärtige jährliche Gesammtetat des Seminars beträgt 200 Rthlr., wmvon 57 Rthlr. 
57 Schill, zur Besoldung des Organisten und Calcanten wie zu kleineren Ausgaben, 96 Rthlr. zur Honori- 
rung des Gesanglehrers und 46 Rthlr. 39 Schill, für die Bibliothek des Seminars ausgesetzt sind. 
Ueber die Frequenz der Anstalt von ihrer Wiederherstellung im Jahre 1816 bis zum Jahre 1838 
inch gibt ein zu seiner Zeit von Köster veröffentlichtes Verzeichniss Auskunft, in welchem die Namen der 
ordentl. Mitglieder je nach dem Jahre ihres Eintrittes aufgeführt sind. Demselben schliesst sich hier ein 
gleiches Namensverzeichniss von Ostern 1839 an. Demnach waren ordentl. Mitglieder des homiletischen 
Seminars: 
im Jahre 1839: K. Biernatzky aus Altona. W. A. Dame a. Hanghuus, D. F. Grtve a. Kiel. R. Hannen 
a. Bothkamp. A. IV. Henry a. Kiel. C. W. Meyer a. Flensburg. J• Nissen a. Arrilt. 
C. F. Cr. Jensen a. Ploen. C. A. Valentinen a. Flensburg. H. M. F. Vollbehr a. Kiel. 
H. Hansen a. Carlsburg. J. Stäke a. Sülfeldt. G. Petersen a. Stenderup. L. Schrä 
der a. Hadersleben. II. L. Buchmann a. Ploen. F. M. Edlefsen a. Oldensworth. D. Sass
	        
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