39
Die eigentlich physikalische Sammlung wurde nach der Berufung des Prof. Himly von der che
mischen getrennt, welche dieser in dem bis dahin von den Sammlungen eingenommenen Locale übernahm,
"ährend die physikalischen Instrumente einstweilen unter Aufsicht des letzten Assistenten des Prof. Pfaff,
Hrn. Hennings gestellt und in einem gemietheten Locale untergebracht wurden.
Als 1847 die jetzige Direction eintrat, fand es sich, dass der Apparat, wahrscheinlich durch die
ungünstige Placirung in dem alten Locale, wo derselbe längere Zeit unbenutzt und z. Th. in feuchten
Däumen aufbewahrt worden war, in vielen Stücken gelitten hatte, ausserdem für viele Abschnitte der
l'hysik nicht genügend ausgerüstet war. Zur Instandsetzung der vorhandenen Sammlung wurden sogleich
IdtHi Rbthlr. ausserordentlich bewilligt und das Ordinarium auf 800 Rbthlr. erhöht.
Das gemiethete Local wurde mit einem andern geräumigeren vertauscht, in dem sich auch der
I latz für ein Auditorium gewinnen liess und in diesem gemietheten Locale fand die Aufstellung der brauch
baren Stücke aus der alten Sammlung, so wie der neuen Erwerbungen statt.
Ausser durch die aus dem Ordinarium bestrittenen, neu angeschafften Apparate hat sich die
Sammlung durch mehrere ausserordentliche Erwerbungen vermehrt.
1847 verleibte der Director einige kleine Apparate und eine Sammlung für die Physik inte
ressanter Krystalle dem physik. Apparate ein.
1849 ward eine Anzahl schöner physikalischer, namentlich magnetischer Apparate durch ausser
ordentliche Bewilligung von 070 Bkthlr. vom Prof, llirnbj erworben.
1851 ward aus der Instrumentensammlung der ehemaligen Seekadettenschule ein Theil für die
Universitätssammlung werthvoller Instrumente dieser mit geneigter Bewilligung des Kriegsministers über
lassen. Die bedeutendsten Erwerbungen waren: eine Pendeluhr von Nieberg, ein Universalinstrument von
Pistor, ein Prismenkreis von demselben, ein Sextant und ein Octant. Ausserdem einige kleine physika
lische und chemische Apparate nebst brauchbaren Schränken.
Eine sehr glänzende Vermehrung erhielt die Sammlung in diesem Jahre durch einen Theil des
Apparates, der sicii bei der Sternwarte zu Altona befand. Bei diesem Institute hatte sich nämlich durch
das Zusammenwirken mehrerer'günstiger Umstände eine ungewöhnlich reiche Sammlung, nicht allein astro
nomischer, sondern auch physikalischer Instrumente gebildet, besonders dadurch, dass dem Confer.-R. Schu
macher die Ausführung zweier grosser Arbeiten der Maass- und der Gewichts-Regulirung übertragen
Worden war, welche physikalische Apparate als Hülfsinstrumente erforderlich machten.
Als nach dem Tode des Conf.-R. Schumacher die Frage entstand, ob und in welcher Weise die
Sternwarte zu Altona ferner bestehen solle, ward durch Allerh. Resol. vom 7. Apr. 1853 eine Com
mission, bestehend aus den H. H. Admiral Zahrtmann, Oberstlicut. v. Andrae, Prof. Olufsen, Prof. Petersen,
Prof. Karsten, niedergesetzt, deren Vorsitz statt des plötzlich gestorbenen Adm. Zahrtmann der Geh. Conf.-R.
v - Reetz übernahm, und die irn August 1853 in Altona und später im October desselben Jahres in Kopen
hagen (bei welcher Vers. Prof. Petersen Krankheitshalber fehlen musste, dagegen Capt.-Lieut. Rothe hin
zutrat), ein Gutachten ausarbeitete, welches darauf hinausging 1) das Obs. in Altona unter Belassung aller
für dasselbe erforderlichen astronom. Instrumente daselbst ferner zu erhalten, wenn auch mit einem kleineren
Utat als dem früheren; 2) die reiche Instrumentensammlung, soweit sie in Altona nicht erforderlich sei,
an verschiedene Institute des Landes zu vertheilen, zu welchem Zwecke nach einem vorliegenden Inven-
lariurn Vertheilungsvorschläge eingereicht wurden.
Im Juli 1854 erhielt Prof. Karsten den Auftrag, jenem Gutachten der Commission gemäss und
m >t Rücksicht auf eine von ihm nach dem Tode des Prof. Petersen im Aufträge des Ministern rektilicirtes
Inventarium die Vertheilung der Sammlung auszuführen. Im August und September langten die für die
hiesige Universität bestimmten Sachen hier an, bestehend 1) in Instrumenten und Mobiliarinventar für die