Full text: (Band I.)

Norwegen hierher geschickt worden, zugleich mit einer Ordre an das Bergamt zu Kongsberg der Kieler 
Universität für 7—800 Silberstufen zukommen zu lassen. Prof. Fabricius, der 1778 auf einer Reise 
auch in Kongsberg war, lehnte das Anerbieten, sogleich für obigen Betrag Silberstufen mitzunehmen, ab, 
und bat nach und nach mannigfaltige Abänderungen anzusammeln und später der Universität zuzuschicken. 
Da nun fiir die erwähnten hierher übersendeten Mineralien kein Platz zur Aufstellung angewiesen 
wurde, blieben dieselben unausgepackt stehen; die KongsbergerSendung wurde später auch nicht gemacht 
und somit geschah nichts zur Förderung der angefangenen Sammlung. 
1791 wurde dem damaligen Adjunkten, späteren Prof. Schräder gestattet, die Mineralien zum 
Ilehufe einer, über Mineralogie abzuhaltenden Vorlesung auszupacken, welche Arbeit derselbe in einem 
kleinem Zimmer neben der Bibliothek vornahm. Zu einer Ordnung und Aufstellung der Sammlung kam 
ts aber nicht, denn 180,} musste eine Commission (Fabricius und Pfa/f) niedergesetzt werden, um auf die 
Anfrage des Curatoriums über den Verbleib der Mineralien Antwort geben zu können. Es stellte sich her 
aus, dass die Mineralien in offenen Fächern alter Bücherrepositorien ausgelegt, verstäubt und grossentheils 
verdorben, kurz dass dieselbe bis auf einige 80, hauptsächlich norwegische Mineralien, werthlos waren. 
Jedoch scheint die Commission nicht alle vorhandenen Mineralien gesehen zu haben, denn 1809 ist davon 
die Cede, dass noch von alten Zeiten her unausgepackte Kisten auf dem Boden des Universitätsgebäudes 
ständen. 
Zur Conservirung der vorhandenen Sachen geschah erst 1811 u. f. Jahre etwas, nachdem 1810 
die fabricius che Sammlung gekauft worden wor, bei welcher sich auch einige Mineralien befanden und nun 
1811 bestimmt wurde, für die naturhistorischen Sammlungen den überflüssigen Raum des Sitzungssaales 
zu benutzen. 
18 UJ begann unter Prof. Wiedemann die Aufstellung der Sammlungen daselbst und nun schritt 
auch der mineralogische Theil derselben, durch Schenkungen von verschiedenen Seiten her, vorwärts. 
Von 181.3 bis 18 konnten folgende Erwerbungen von dem Consistorio öffentlich gerühmt werden. 
1813 schenkte der Apotheker Bendixen in Tondern eine kleine Mineraliensammlung, in welcher 
sich wenigstens einige neue Stücke befanden. 
1815—18 kam vom Prof. Zipser in Neusohl dessen bekannte Sammlung Ungarischer Suiten in 
4 Sendungen als Geschenk hier an. 
1810 bereicherte der Grossherz. Meckl.-Strel. Major Petersen, der früher in Kiel studirt hatte, 
die Sammlung durch circa 1300 Exempl. vorzugsweise deutscher Mineralien, liess auch einen Schrank und 
l'»00 Pappkästchen auf seine Kosten anfertigen. 
In demselben Jahre schenkte der Apotheker Mecklenburg d. j. zu Flensburg der Universität eine 
Anzahl vorzugsweise nordischer Mineralien und 1817 der Bataillonschirurg Kürschner in Rendsburg diverse 
Naturalien, worunter auch einige Mineralien. 
Von dieser Zeit an fehlen alle Nachrichten über die vorgekommenen Veränderungen bis zum 
Jahie 1839, wo die zoologischen Sammlungen nach dem für dieselben angekauften Gebäude (dem Warle- 
berger Hofe) gebracht wurden. 
h iir die mineralogische Sammlung hat sich damals Niemand interessirt, die Zipsersche Sammlung 
ward zwar in einem Auditorio aufgestellt, die übrigen Mineralien aber fanden sich in alten Schränken und 
Kisten später in verschiedenen Localen, vorzüglich auf dem Boden des Universitätsgebäudes vor. 
1841 wurde die Wiedemannsche Sammlung (eine oryktognostische Sammlung, recht reich an Arten 
aber von sehr kleinem Formate) für 480 Rbthlr. angekauft und nach weitläuftigen Debatten über ihre Auf 
stellung, vorläufig in dem Warleberger Hofe untergebracht.
	        
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