Full text: Friedrichs des Weisen Leben und Zeitgeschichte (Bd. 1)

den mehren Theil fast schwach , denn die Fortunen schier den ganzen Tag gingen . 
AlS auf den Montag in Pfingsten blieben wir ein Stund oder drei vor Sara auf unser Gallehen halten . Ungefährlich im Mittag erhu - den wir uns wieder und fuhren im Namen des allmächtigen GotteS . da war der Wind wol mit uns , er war aber kleine . Es war auch tnson - derheit in dieser vergangen Nacht gar ein ebenteurs Wetter , denn sich der Wind gar seltsam hin und her drehte , denn unser Schiffleute gar viel Mühe mit dem Segel hatten und so viel Unruhe . Ist wol zu de - denken daß wir nicht fast große Ruhe bei der Arbeit und Äeschreige , die Nacht da geschah , gehaben konnten , denn eS gar ein klein Hauß zu soviel Leuten ist . SS heißt eine Gallehe Paschardi und gar ei» klein Hauß gegen der Galleh , da die andern Brüder auf fahren . Ja sie mag bei die 80 Schritten lang sein , und bei . . . . * ) breit . Da sind unser innen auf etlich und zwanzig und drei hundert . Ist wol zuge - denken , was Hofstat wir haben müssen . Und hat nur einen Boden , daß wir unter unS nichts gelegen konnten , denn wir unser Speise und Trank alles bei und neben unö müssen haben . Man nennt dieselb unser Gallehen auch ein Falken des Meers , auS der Ursach daß eS reuscher , leidlicher und schneller sein ( Lang haben solle denn die andern großen ©«flehen . ES mag wol so genannt werden alS ein Falk , denn eS ist gar unrugsam und unstete . SS mag gar leidlich daß es sich beweget von et - ner Seiten auf die andere . Es muß auch gar stille sein tyß eS nicht gehet . 
AlS wir von Sara unS erHuben , war der Wind ganz wol mit unS , und ein Stund oder zwo fast kleine , aber um zwei nach Mittage erhub sich derselbige gute Wind sehr stark , daß die Fortunen sehre gingen , daß wir einS TheilS gar schwach waren . Und fuhren den Montag bis um die Mitternacht , kamen wir bei eine Stadt , die heißt Lessinada , ankerten wir und auf den Dienstag gingen wir in die Stadt und hörten Meß und kauften da ein . was wir nothdürftig waren und bekommen konnten . 
Ungefährlich um zwölf im Mittage erHuben wir unS wider , denn man rechnet 125 Meilen von Sara gen Lesen , denn wir gar guten Wind hatten . AlS fuhren wir von Lesen den Tag und die Nacht an ein Insel , heißt Melidall , rechnet man bei 100 Meilen dahin . Wir kamen darauf den Mittwochen um fünf auf den Morgen , da warfen wir den Anker und lagen eine Stund oder drei , denn der Wind wider unS 
• ) Die Angabe der Schritte fehlt in der Handschrift .
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.