Full text: Friedrichs des Weisen Leben und Zeitgeschichte (Bd. 1)

röm . Kaiser Karin den Fünften zum röm . König zu wäh - len so hoch verderbt , daß sein kais . Mat . würden diesen Chur - surften mit Heereskraft überziehen oder überziehen lassen . Noch richtets Gott auf solche gnädige ehrliche Mittel und Wege . Wer auch noch von Fürsten und Herrn , Regenten und Unter - thanen dürft Recht thun und nach Gottes Wort , Ehren und Ehrbarkeit handeln , niemand« angesehen , der sollt gewißlich nicht allein zeitlich , sondern auch ewig bleiben . Denn es heißt je noch also , wie der weise König Salomo sagt im 2lten Ca - pitel seiner Sprüche : Des Königs Herz ist in der Hand des Herrn wie Wasserbäche und er neigtS wohin er will . Ja Gott sagt selbs Samuelis im ersten Theil am andern Capitel : Wer mich ehrt , den will ich wieder ehren , wer mich unehret , der soll zu Schanden werden . 
Wat dieser Churfürst für Kurzweil gehabt . 
Dieser Churfürst zu Sachsen , Herzog Fridrich , hat sonderlich Lust gehabt zu hernachfolgenden Kurzweilen und Ritterspielen . Und mit Stechen und Rennen so jung und zeit - lich angefangen , daß ich Spalatinus einst selbs aus seinem Mund gehört , wie er des ersten mals zu Dresden über die Brücken war gezogen zu stechen , fast jung , war ein alt Weib gestanden , das aus gutem Mitleiden ungefährlich gesagt hätt : „ Ach was zeihen sie das jung Kind . " Wol zornig , sagt der frumm Churfürst , war ich in meinem Sinn , daß mich das alt Weib ein jung Kind hieß . Nahm auch mit dem Rennen also zu , daß er nicht allein mit Grafen , Rittern , Fürsten , sondern auch zuvielmaln mit röm . kais . Mat . Kaiser Maximilian selbs gerannt hat . So Hab ich Spalatinus von Herrn Sc - bastian von Mistelbach Ritter , der Hofmarschall starb , selbs gehört , daß ihm seine Tage nie kein Renner zukom - men wär , der härter getroffen hätt . War auch ein guter Tornierer , so war er ein guter Jäger und Weidmann , pirscht gern , war ein guter Schütz . Zu dem so war er nach Northeil
	        
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