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Inhalt ist dessenungeachtet ein höchst merkwürdiger und zugleich in doppelter Hinsicht ein urkundlicher , weil Spalatin über» all eine Menge von urkundlichen Nachrichten und Aktenstücken einstreut , und weil der ganze Ton der Erzählung sammt vie - len gelegentlichen Betrachtungen der urkundliche Ausdruck der Empfindung und Gesinnung ist , mit welcher er selbst und seine Freunde und die drei Churfürsten , denen er gedient , die lau - senden Vorfälle begleitet haben .
Diese Ueberzeugungen leiteten die Herausgeber , als sie sich zu einer gemeinschaftlichen Publikation des historischen ses Spalatin's und seiner Briefe verbanden . Sie fühlten sich dazu um so eher veranlaßt , weil der größte Theil dieses Nach - lasseS und zwar in den Originalhandschriften sich in den Archi - ven und Bibliotheken Weimar's und Gotha's befindet , zu deren Benutzung uns für unsre Arbeit von den Behörden und Ange» stellten , namentlich von Hrn . Dr . Möse in Weimar , die aller - liberalste Förderung zu Theil geworden ist . Unsere Absicht ist bei dieser Unternehmung allerdings auf das Ganze gerichtet , so weit jene Papiere die Geschichte der damaligen Gegenwart be - treffen . Und zwar würde dieses Ganze im Wesentlichen aus folgenden Abteilungen bestehen :
1 ) aus dem Leben und der Zeitgeschichte Friedrichs d . W . , die in dem vorliegenden ersten Bändchen folgt ;
2 ) aus dem in gleichartiger Weise abgefaßten Leben und der Zeitgeschichte Johanns des Beständigen .
Beide Schriften werden wir in ganz neuer , durchaus ver - bessert« und vervollständigter Gestalt geben . Ein besonderes Leben Joh . Friedrichs hatte Spalatin zwar auch angefangen und daran , von eigenen Aufsätzen Joh . Friedrichs unterstützt , bis zu seinen» Tode mit großer Ausführlichkeit fortgearbeitet . Allein dasselbe scheint früh vernichtet zu sevn .
3 ) aus den christlichen Religionshändeln , welcke Cyprian früher mit mannichfachen Fehlern , Lücken und Unterbrechungen des ursprünglichen Zusammenhanges unter dem Titel ^noslo« Keformstionis mitgetheilt hat .