Full text: Friedrichs des Weisen Leben und Zeitgeschichte (Bd. 1)

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von Engelland wegen , da durch Fürsten , dort durch Grafen und Herrn , auch den Cardinal Cajetanus , zum Theil auch durch die alte liche Räthe , als Herzog Friedrich zu Baiern Pfalzgraf . NiclaS Lieg - ler , der Sereteiner . Johannes Renner . Marimilian Transselmann und andre viel mehr , daß nur viel war , Hatt auch kein Cnd bis nach be - schlossener Wahle . 
So war Marggraf George von Brandenburg auch bei diesem Chnr - surften zu Sachsen zu Frankfurdt mit einer Credenz und Befehl vom König Ludwig zu Behem und Hungarn , von des wegen zwo Botschaf - ter zu Frankfurt am Main waren , als nemlich ein Bischof aus Polen , ein ehrlicher höflicher feiner Mann , vom König Sigmund zu Polen als Bormund von wegen König Ludwigs zu Behem geschickt , und Herr Leo von Sternberg von wegen des Königs zu Behem Canzler . der allein zur königlichen Wahl zugelassen ward und der Pole nicht . 
Nach des römischen Kaisers Maximilians Tod haben auch ter Car - tinal Adrian von Dertuß , folgend Babst , und etlich Fürsten und Herrn in Hispanien dem Churfürsten geschrieben und gebeten , ihren König Karln zu einem römischen König zu erwählen mit großem Erbieten , wie man denn pflegt zuthun , wenn man um eine solche Braut buhlet . 
Da nun dcm römischen Kaiser Karl dem Fünften die Botschaft nnd Schrift in Hispanien kommen , daß er zum römischen König zu Frank - furt am Main gewählet wäre worden . als hat er diesem Churfürsten also geschrieben . 
Karl von GotteS Gnaden erwählter römischer König , allzeit Mehrer deS Reichs , zu Hispanien , beider Sieilien , Hierusalem u . s . w . König , Erzher - zog zu Oesterreich . 
Hochgeborner Fürst . Liebster Oheim . Wir sind durch Schrift un> serer Oratoren und Commissarien in deutschen Landen bericht , daß deine Liebd nnd andrer Churfürsten unS durch einträchtige Stimme nnd Wahle zu einem römischen König und künftigem Kaiser erwählet , darüber auch ein Deeret und Beschreibung vermöge kaiserlicher Gesetz anfge» richt , und . solche Wahle in Gegenwart eineS großen Volks habt lassen ausrufen und schreien . 
Dieweil wir nu allzeit alle unfre Gedanken und Begierden auf Friede , Ruhe und gut Gemach der ganze» Christenheit und zu Crhö - hung unsreS Glaubens gerichtet und nochmals richten , so darf man in kein Zweifel stellen , es sei solche einträchtige , einmüthige Wahle aus und nach Gottes Willen und Gefallen , der allein aller Menschen Herzen und Anschläge erforscht und stehet , und von dem alle Ding herfliessen .
	        
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