Full text: Geschichte der Pfarrei Langenbrück-Wiese gräflich Kreis Neustadt Oberschlesien

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11. Kapitel. 
Pfarrer Mendla. (Fortsetzung.) 
Die Kirchenvisitation von 1688. 
Auf den Grafen Karl Joachim v. Mettich folgte im Jahre 1684 
als Kirchenpatron der vierte Senioratserbe Graf Johann Joachim 
von Mettich, der mit Anna Theresia, geb. Gräfin Herberftein 
vermählt war. Beide waren wie ihre Eltern aufrichtig fromm und 
taten viel für gute Zwecke. Besonders war die Gräfin von Kindheit 
auf eine innige Verehrerin der Gottesmutter. Ihr Vater, Reichsgraf 
Johann Friedrich v. Herberstein auf Grafenort bei Glatz, zählte zu den 
größten Wohltätern des Wallfahrtsortes Wartha, den er mit seinen 
Kindern oft besuchte.h Eine Schwägerin von ihr, Gräfin Maria 
Sabina v. Mettich, geb. Gräfin Fortunius, stiftete am 1. Juli 1688 
für diese Gnadenkirche eine silberne Tafel. 
Auch diese Patronats herrschaft zeigte für die Kirche und ihre 
Bedürfnisse lebhaftes Interesse, ohne die Religionsfreiheit der 
Protestanten einzuschränken. Pfarrer Mendla dagegen hielt strengere 
Maßregel gegen letztere zur Herbeiführung ihrer Konversion für 
angezeigt. Interessant ist besonders in dieser Hinsicht ein aber— 
maliger Visitationsbericht. 
Im Jahre 1688 veranstaltete nämlich der Breslauer Bischof 
Franz Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein, wiederum eine General— 
visitation des Archidiakonats Oppeln. Er delegierte hierzu den 
Apostolischen Protonotar Alexander Klaybor, Kanonikus in Ratibor 
und Dechant in Teschen. Derselbe prüfte die kirchlichen Verhältnisse 
und den Zustand der einzelnen Pfarreien noch eingehender, als es 
sein Vorgänger getan. Dafür zeugen seine sehr sorgfältig und genau 
ausgearbeiteten Berichte, welche jene vom Jahre 1679 vielfach er⸗ 
gänzen. Auch bezüglich der Pfarrei Langenbrück ist dies der 
) Schweter, a. a. O. S. 236. 
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