Full text: Geschichte der Pfarrei Langenbrück-Wiese gräflich Kreis Neustadt Oberschlesien

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Archidiakonats Oppeln, zu welchem das Archipresbyterat Zülz gehörte, 
bisitieren. Sein Delegat war Laurentius Joannston, Erzpriester 
und Pfarrer von Namslau. Dieser ausgezeichnete Priester erfüllte 
seine Aufgabe mit großem Eifer, viel Umsicht und Klugheit. Nach 
Langenbrück kam er gegen Ende September 1679. Wie ander— 
wärts waren seine Untersuchungen und Nachforschungen auch hier 
gründlich und genau. Diese Generalvisitation hatte ja den Zweck, 
den Oberhirten ganz eingehend über den Zustand dieser Pfarrei 
wie der anderen zu informieren, um danach die geeigneten Maß— 
nahmen zu einer gesegneten Pastoration zu treffen. Es war dies 
bei den erst unlängst wieder katholisch gewordenen Pfarreien außer— 
ordentlich wichtig. Ganz sorgsam faßte darum der Visitator den 
Bericht ab, der als ein kulturhistorisches Denkmal die Veröffent⸗ 
lichung verdient. Wir geben ihn darum hier in deutscher Übersetzung: 
Die Pfarrkirche im Dorfe Langenbrück untersteht dem er— 
lauchten Herrn Grafen Karl Joachim Mettich als Patron und ist 
42 Ellen lang und 28 Ellen breit. Sie wurde, wie man sagt, im 
Jahre 1604 von der protestantischen Gutsherrschaft) aus Ziegeln 
und Steinen unter dem Titel „Kreuzerhöhung“ gebaut, ist aber 
nicht konsekriert. Die ganze Kirche ist gewölbt. Auf der nördlichen 
Seite der Kirche führt ein gewölbter Gang zu einem Betraum. wo ein 
Altar für die Herrschaft sich befindet, desgleichen zu einem gewölbten 
Chor, aus welchem man einen Ausblick auf die Kirche hat. Was 
den inneren Schmuck und Glanz anlangt, ist die Kirche ausge— 
zeichnet. Das Pflaster ist von Ziegeln, die Sakristei gemauert. 
Der Turm ist ebenfalls aus Mauerwerk, drei Glocken und eine 
Uhr sind in ihm. Der Friedhof ist mit einer Mauer umgeben. 
Das Patronatsrecht nimmt der erwähnte Herr Graf in Anspruch. 
Der Hochaltar ist nicht konsekriert, doch mit geziemenden Decken 
und kostbaren vergoldeten Schnitzereien versehen. Kapellen sind 
zwei vorhanden, die eine, nach Süden, ist aus Steinen errichtet 
und gewölbt; in ihr befindet sich das Erbbegräbnis und über dem 
Grabe ein Altar, was nicht geduldet werden kann. Die zweite 
(westlich davon) ist gleichfalls gemauert, gewölbt und ausgeweißt; 
auch in dieser steht ein neuerdings geschnitzter Altar. Das geschnitzte 
und vergoldete Tabernakel enthält eine silberne Pixis mit dem 
1) Bezieht sich bekanntlich nur auf das Presbyterium, da das Schiff aus 
dem 14. Jahrhundert stammt.
	        
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