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10. Kapitel.
pfarrer Valentin Franz Mendla, 1679 1697.
Die Kirchenvisitation von 1679.
Rumpels Nachfolger war einer der jüngsten Priester der
Diözese, Valentin Franz Mendla. Erst unter ihm fließen die ge⸗
schichtlichen Quellen ziemlich reichlich, zumal Berichte amtlicher Natur.
Zu Himmelwitz bei Groß-Strehlitz OS. erblickte er im Jahre
1651 das Licht der Welt. Seine frommen, schlichten Eltern waren
polnisch, sodaß er das Polnische als seine Muttersprache beherrschte
Indes lernte der brave, fleißige Knabe auch deutsch. In Himmel—
witz war nämlich eine berühmte Abtei der Zisterzienser, die eine
Lateinschule unterhielten, wo sie auch die deutsche Sprache lehrten.
Sie waren in der Tat Pioniere der Kultur im stockpolnischen
Oberschlesien. Frühzeitig nahmen sie das fromme Kind in ihre Schule
auf. Bei dem großartigen Glaubensleben, das diese Söhne des heil
Bernhard geschaffen, entwickelten sich an diesem Orte manche Priefter—
und Ordensberufe. Auch Mendla fühlte sich zum geistlichen Stande
berufen und bereitete sich auf ihn durch eifriges Studium vor. Die ein
zelnen Stadien dieser Vorbereitungszeit und eine nähere Charakteristik
Mendlas bringen die folgenden Visitationsberichte. Schon zwei
Jahre nach seiner Priesterweihe wurde er Pfarrer von Langenbrück.
Volle 18 Jahre leitete er seine Gemeinde mit Treue und
Aufopferung. Als guten Hirten erwies er sich vor allem zur Zeit
der Pest, 1680, wo er heldenmütig sich der Kranken annahm. Doch
das wichtigste Ereignis aus dem Beginn seiner Amtszeit ist die
Kirchenvisitation, die im September 1679 stattfand. Dieselbe
hatte einen Bericht zur Folge, der uns ein klares Bild der da—
maligen Verhältnisse der Pfarrei gibt.
Der Bischof von Breslau, Kardinal Landgraf Friedrich von
Hessen, ließ nämlich im Jahre 1679 sämtliche Pfarreien des
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