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Rektor er den Wohltäter seiner Heimatsgemeinde und seinen ehe—
maligen Religionslehrer Kanonikus Dr. Flassig begrüßen durfte.
Am 11. Juni 1898 spendete ihm Kardinal Kopp im Dom zu
Breslau die Priesterweihe. Die Primiz feierte er am 14. Juni,
wobei Pfarrer Robert Kutsche aus Buchelsdorf (jetzt Erzpriester in
Leuber) mit tief ergreifenden Worten die Wurde und Bürde
des Priestertums schilderte. Pfarrer Krause aus Dittersdorf, der
Landsmann des Primizianten, hatte das Amt eines Presbyter alsistens
übernommen. Mehrere Priester, darunter die Pfarrer Rösler⸗Riegers⸗
dorf, Drathschmidt-Schnellewalde, Pater Philippus Reimann O. F.M.
Inspektor des Priesterhauses auf dem Kapellenberge, die Neupriester
Joseph Thiel und Karl Tinschert, sowie der Patronatsherr Ritter—
gutsbesitzer Hermann v. Choltitz auf Wiese nahmen daran teil.
Nachdem der Neupriester in seiner Heimat Vertretung und Aus—
hilfe geleistet, wirkte er seit 10. August 1898 als Kaplan in Sagan.
Am 1I. August des folgenden Jahres trat er, einem längst gehegten
Wunsche entsprechend, in den Orden der Redemptoristen (Mutter⸗
haus Wien) ein. Nach 20 jähriger Tätigkeit am Wallfahrtsorte
Wartha arbeitete er seit Juli 1921 in der neuen Redemptoristen⸗
Niederlassung zu Gleiwitz. Anfang Mai 1924 wurde er wieder
nach Wartha berufen.
Ein besonderer Freund des letzteren, Joseph Müller, Sohn
des Stellenbesitzers Johann Müller aus Langenbrück, las seine
erste hl. Messe in der neuen Welt. Er studierte von 1888 1898
auf dem Gymnasium in Neustadt, Anfang Dezember 1893 ward
er in das Benediktinerstift St. Einsiedeln in der Schweiz aufge—
nommen. Von da schickte ihn der Abt in eine Tochterabtei von
Einsiedeln, nach St. Meinrad, Indiania in den Vereinigten Staaten
von Nordamerika. Hier setzte er seine Studien fort und empfing
als Pater Ignatius Müller am 9. Juni 1900 die Priesterweihe,
worauf er am 14. Juni in der Abteikirche St. Meinrad primizierte.
Nach gesegneter Wirksamkeit ward er lungenkrank und starb am
21. Juli 1911 in Colorado Springs, Colo. in einem Krankenhause
als frommer, eifriger Benediktinerpater.
Ein vierter Priester, der zwar nicht in der Pfarrei geboren,
aber seine ganze Jugendzeit hier zugebracht, Paul Kutschka,
feierte in Breslau, St. Josef-Stift der Grauen Schwestern, seine
Primiz. Nachdem er in Wiese die Volksschule und in Neustadt