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Desgleichen waren Röslers Beziehungen zur Patronats—
herrschaft die denkbar besten. Am Patronatsvertreter, Ober—
inspektor und Amtsvorsteher Hermann Böhm in Wiese hatte er
eine vorzügliche Stütze in der Durchführung der kirchlichen Maß—
nahmen und Wahrung der religiösen Grundsätze.
Ein nicht geringes Verdienst erwarb sich Pater Rösler auch
dadurch, daß er fleißige, brave und begabte Knaben zum Studium
anregte. Diese besuchten das Gymnasium in Neustadt, wohnten aber
fast ausnahmslos bei ihren Eltern in Wiese oder Langenbrück. Mit Rat
und Tat unterstützte er sie. Dankbar erkennen diese —
Gymnasialdirektor Dr. August Jung, den Religionslehrern Flassig,
Kwiatkowski, später Nowack, und den Oberlehrern Dr. Exner, Ondrusch,
Herold. Dr. Scholz, Sckeyde, Schüttrich und anderen, aber auch dem
guten Heimatspfarrer in beruflicher Hinsicht viel zu verdanken haben.
Es gehört zum Charakterbilde dieses demütigen Priesters seine
große Ehrfurcht vor der Autorität. Wie er die patriotischen
Feste würdig beging, so nahm er innigen Anteil an den Freuden
und Leiden der geistlichen Obrigkeit. Wie fleißig betete er mit
den Pfarrkindern, als Fürstbischff Robert Herzog schon am
23. Dezember 1886 seine Augen schloß, um einen guten neuen
Oberhirten! Und als es hieß, Bischof Dr. Georg Kopp von Fulda
sei vom Heiligen Vater zum Fürstbischof von Breslau ernannt,
brachte er diesem Kirchenfürsten ein unbedingtes, ja kindliches Ver⸗
trauen entgegen. Das goldene Priesterjubiläum des glorreich
regierenden Papstes Leo XIII. 31. Dezember 1887, zeichnete er
durch eine gedankenreiche Festpredigt aus. Immer wieder betete
er mit der Gemeinde für den Statthalter Christi auf Erden.
Im Festschmuck prangte das Gotteshaus vor allem bei zwei
Gelegenheiten. Das erste Mal war es beim 285jährigen Priester—
jubiläum unseres guten Hirten am 28. Juni 1891. Am Fest⸗
gottesdienst nahmen die ganze Gemeinde und die Geistlichkeit des
Archipresbyterats Neustadt teil. Diese hatte erst vor acht Wochen,
am 4. Mai, ihr vortreffliches Oberhaupt, Kommissarius Nippel,
durch den Tod verloren, jedoch in Pfarrer Flassig in Riegersdorf
wieder einen guten Erzpriester bekommen. Derselbe war Zeuge
alles dessen, was die Pfarrkinder für ihren mit dem Silberkranz ge⸗
zierten Seelsorger aufbbten. Noch nach mehreren Monaten, am
5. November 18091, schrieb er in das Visitationsprotokoll: „Der