Full text: Der Dichter und die Welt

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1833 
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schmackvollen Garten vor der Stadt, der mit Gas beleuchtet 
wird; die Wohnung selbst ist ganz in orientalischem Stil. Ich 
besuchte den Komponisten Aloys Schmitt, der mich bat, ihm 
einen Operntext zu schreiben ; ich entschuldigte mich aber mit 
meiner mangelhaften Kenntnis der deutschen Sprache; er sagte 
dann, er wolle warten, ja, sei auch mit einem Entwurf zu- 
frieden, den ein anderer später ausführen könne. Es sei ihm 
darum zu tun, einen Stoff von einem jungen, flammenden 
Gemüt zu bekommen; er schrieb mir einige Noten aus seiner 
neuesten Oper in mein Stammbuch ; auch von dem berühmten 
Spohr in Kassel habe ich eine solche Eintragung bekommen. 
Am Sonnabend, den 4. Mai, begab ich mich nach 
Mainz; der Weg dahin war mit berittenen Soldaten besetzt 
und Holzstöße errichtet, die bei der geringsten Bewegung in 
Frankfurt, wo die Gemüter erregt zu sein schienen, ange- 
zündet werden sollten. 
Am Sonntag früh begann ich die Rheintour. Das 
Wetter war so schön, der Himmel viel blauer, als ich ihn zu 
sehen gewohnt bin, und doch frappierte die Landschaft mich 
gar nicht; ich hatte mehr erwartet. Die Berge sind nicht 
hoch, und die Weinreben hatten keine Blätter ; aber der Rhein 
selber ist stolz und breit, und an seinen Ufern hängen die 
alten Burgruinen wie interessante Porträte eines ausgestor- 
benen Geschlechts, und sie sahen mir mit so ernster Wehmut 
in die Seele, daß mir selber ganz wunderlich zumut wurde. 
Die ganze Fahrt steht wie ein Märchen vor mir, wie ein 
bunter Traum von alten Zeiten, den ich erlebt habe. 
Die Weiterreise nach Paris brachte mich übrigens bald 
wieder in die Wirklichkeit zurück; es gab so viel Schererei 
mit unseren Pässen, so viele Untersuchungen und Besich- 
gungen, daß mir beinahe die ganze Reise leid geworden 
wäre, Die Koffer wurden vielleicht sechsmal geöffnet, und 
in jeder Stadt umringte uns die Polizei. 
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