AN DIE FRAU HOFJÄGERMEISTERIN
H..SCAVENIUS
Kopenhagen, den 12. Dezember 1866
Liebe Frau Scavenius!
Es erscheint mir wie eine kleine Ewigkeit, seit Eure
Gnaden mich mit einem Brief erfreut haben. Nun kommt
Weihnachten, und ich will hoffen, daß auf Basnäs alles wohl
und munter ist und daß ich mich mit Ihnen und Ihren
Kindern versammeln kann. Weihnachten und Basnäs schmel-
zen in den letzten Jahren so für mich zusammen, daß sie
mir ein Bild sind. Aus Holsteinborg habe ich auch eine
freundliche Einladung bekommen und gedenke also nach
Weihnachten meine Heimreise über diesen Ort zu nehmen,
Ich erlaube mir, am Tage vorm Weihnachtsabend nach
Basnäs zu kommen. Die frühe Abfahrt von Kopenhagen ist
etwas lästig, da man um fünf Uhr aufstehen muß; um das
zu vermeiden habe ich beschlossen, mit dem Mittagszuge
zu fahren und dann in Sorö zu übernachten; ich breche dann
am Sonntag, den 23., morgens aus Sorö auf, um in Slagelse
mit der Diligence aus Skjelskjör zusammenzutreffen und
komme dann beizeiten um die Frühstückszeit an. Wollen
Eure Gnaden mir dann auf acht Tage ein Heim vergönnen?
Ich fahre am Neujahrsabend nach Holsteinborg und von da
am 2. oder 3. Januar nach Hause; das ist mein Weih-
nachtsplan.
Ich freue mich auch darauf, daß Eure Gnaden in die
Stadt kommen, und das ist eine ganz egoistische Freude;
ich hoffe, Sie werden sich meine neue Wohnung ansehen.
Es ist eine gute Treppe da, und sie liegt in einer guten
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