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AN FRAU SIGNE LÄSSÖE
München, den 1. Juli 1855
Liebe, teure Frau Lässöel
Ja ich wußte, daß ich einen Briet von Ihnen be-
kommen würde, einen Brief, so reich, so herzlich, wie eine
Mutter ihn schreibt! Haben Sie Dank für Ihre Gesinnung
gegen mich, Dank, weil sie durch Jahre die gleiche blieb und
bleibt, obwohl ich so wenig, so selten zu Ihnen komme, Es ist
eine meiner Sonderbarkeiten, daß ich in den letzten Jahren
fast nie die Freunde in Kopenhagen aufgesucht habe; mit
Jette Wulff habe ich in diesem Winter nur Briefe gewechselt,
Es ist ein großer Verlust für mich selber; aber die wirklichen,
wahren Freunde zweifeln deshalb nicht an mir; sie tut es
nicht, und Sie tun es auch nicht! Meine Gedanken sind
zerade in letzter Zeit so lebendig bei Ihnen und den Ihren
gewesen, wie Sie im „Märchen meines Lebens‘ sehen. Daß
[hnen dieses so spät zugesandt ist, verstehe ich nicht; bereits
vor mehreren Wochen hätte es in Ihren Händen sein müssen,
Haben Sie Dank für die Freude, die Sie darüber äußern,
sie tut mir so wohl! Natürlich steht wohl dieses und jenes
drin, was Ihnen weniger gefällt; aber ich glaube und hoffe,
daß das ganze Buch sich zu einem guten Ganzen rundet,
und wenn Sie es kennen, dann höre ich wohl von Ihnen
darüber; das ist mir die beste Kritik. Ihren Brief wollen Sie
bitte nach Stuttgart poste restante senden. Ich verlasse
München in einigen Tagen und gehe nach Wildbad im
Württembergischen, um Edvard und Jette Collin zu be-
suchen, die mit ihren Kindern dort sind.
In Norditalien ist die Cholera; meine Angst davor ist
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