habe ich seine neue Ausgabe von Gedichten bekommen; sie
sind herrlich ausgestattet, mit mehreren Kupferstichen und
seinem Bilde.
Zwei Nächte und zwei Tage lang fuhr ich halbgekocht
in einem geschlossenen Wagen durch Mecklenburg und
Lauenburg nach Hamburg, wo ich ganze vier Tage blieb;
denn dort ist es nicht langweilig.
Hier habe ich übrigens die Bekanntschaft des Dichters
Doktor Toepffer gemacht; — — — ehe wir uns trennten,
bekam ich von ihm sein Bild, und da er gerade das allerletzte
Blatt bekam, das im Stammbuch noch frei war, so schrieber:
Wohne mit dem schlechten Spruch
Als der Letzte in dem Buch;
In dem Herzen wünsch ich mir
Wohl ein stolzeres Quartier:
Räumst mir dort die Stelle ein,
Darf es nicht — die letzte sein!
Von Hamburg ging ich nach Kiel, wo Professor. Nolte
mich zu den Bädern und durch all die Kieler Herrlichkeiten
führte, die recht schön sein mögen, wenn man nicht in Neapel
und Amalfı gewesen ist.
- Daheim in Kopenhagen wohnte ich bei Kommandeur
Wulff auf der Seekadettenakademie, wo mein Gepäck noch
steht, und besuchte am selben Abend Collins, wo Louises
Geburtstag war; sie nahmen mich alle so väter- und brüder-
lich auf; ich sah selbst in den Augen des teuren Konferenzrats
Tränen; ich war ein heimgekehrtes Kind in diesem lieben
Kreise. Der König war auch sehr mild. Graf Moltke und
der Minister Mösting unterhielten sich sehr lange mit mir
und forderten mich auf, wiederzukommen, und bei allen
Freunden sah ich herzliche Gesichter; noch immer rufen
sie auf der Straße: „Willkommen! Willkommen!‘ Das sind
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