ÖE
[834
.B ich
Mein
ınken
aller-
a die
zeine
aber
Es
ngen
Vleer
1das
chen
um
‚wan
ne
den
als
ler-
lies
ehe
en.
um
nd
Nebel leben. Jaja, Dänemark ist ein armes Land! Italien
bekam ein Füllhorn voller Früchte und Blumen, während wir
nur ein paar Wiesen und eine Schlehenhecke bekamen! Jetzt
gehe ich auf meinen Altan hinaus und will niederschreiben,
was ich augenblicklich sehe.
Auf dem Hause gegenüber ist ein hängender Garten,
die Bäume biegen sich unter der Last der Orangen, der Mond
scheint darauf nieder. Unter meinem Fenster sieden vier Kessel
mit Suppe und ein halbnackter Lazzarone ißt gebackene
Feigen. — Die kleinen Kinder haben sich mit Apfelsinen-
schalen und Grün geschmückt; sie spielen unter dem bluten-
den Christus am Kreuz, auf dem die Verdammten im Fege-
feuer gemalt sind. — Jetzt singt man eine Serenade, und der
Vesuv wirft einen Widerschein auf die Mauer des gegenüber-
liegenden Hauses, — Aber nein, das kann Ihnen kein deut-
liches Bild geben; o daß Sie doch hier wären! —
Morgen geht die Reise auf vier Tage nach Rom. Sie
haben ja durch meinen letzten Brief an Jette Wulff von dem
Karneval dort erfahren. Sie hätten sehen müssen, wie die
Straßen selbst in eine Maskerade verwandelt wurden, die Luft
war voll Konfetti, besonders am Moccli-Abend, wo Millionen
Lichte auf Stangen und in kleinen Ballons in der Luft
schwebten.
Aber Sie kennen das Fest ja, deshalb nicht mehr! In
Rom will ich diesen Brief fortsetzen. Sie sollen dann, hoffe
ich, eine bessere Beschreibung von Ostern bekommen als
vorhin von Neapel und Umgegend; das wirklich Schöne,
wo die Dinge mich überwältigen, kann ich nicht wieder-
zeben.
Leben Sie nun wohl, und ist es spät wie jetzt, wo ich
die Feder hinlege, so schlafen Sie wohl! Wenn ich morgen
früh aufwache, ist ja alles, was ich hier gesehen und erlebt
habe — ein Traum! Noch heute abend habe ich den Vesuv
105