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Gestalt zu entschleiern, allein er vermochte es nicht, sein Werk zu
betrachten.
Still, finster, in sich selbst versunken, blieb er den langen Tag sitzen,
er vernahm nichts von dem, was sich draußen bewegte, Niemand wußte,
was sich drinnen, in dieser Menschenbrust bewegte.
Tage, Wochen vergingen; die Nächte waren die längsten. Der
blitzende Stern sah ihn eines Morgens blaß, fieberzitternd sich vom
Lager erheben, auf das Marmorbild hinschreiten, die Hülle desselben
zurückschlagen, einen langen, schmerzlichen Blick auf sein Werk werfen,
und dann, fast unter der Last erliegend, die Statue in den Garten
hinausschleppen. Dort befand sich ein alter, ausgetrockneter Brunnen,
jetzt eher ein Loch, in dieses senkte er die Psyche hinab, warf Erde über
sie, deckte Reißig und Nesseln über die Stätte.
„Fort! Hinab!“ lautete die kurze Grabrede.
Der Stern gewahrte es aus der rosenrothen Luft, und sein Strahl
zitterte in zwei großen Thränen auf den todtenblassen Wangen des jungen
Mannes, des Fiebernden, — des Todtkranken, sagten sie, als er auf
dem Siechbette lag.
Der Klosterbruder Ignatius besuchte ihn als Freund und Arzt,
brachte ihm Trostesworte der Religion, sprach von dem Frieden und
Glück der Kirche, von der Sünde der Menschen, von der Gnade und
dem Frieden in Gott.
Die Worte fielen gleich wärmenden Sonnenstrahlen auf gährenden
Boden; der dampfte und entsandte Nebelwolken, Gedankenbilder, Bilder,
die ihre Wirklichkeit hatten; und von diesen schwimmenden Inseln schaute
er über das Menschenleben hin. Fehlgriffe, Täuschungen waren es, sie
seien es auch ihm gewesen. Die Kunst sei eine Hexe, die uns in Eitel—
keit, in irdische Gelüste hineintrüge. Falsch seien wir gegen uns selbst,
gegen unsere Freunde, falsch gegen Gott. Die Schlange spreche immer
in uns: „Iß und Du sollst werden wie Gott!“
Nun erst schien es ihm, als habe er sich selbst verstanden, den
Weg zur Wahrheit und zum Frieden gefunden. In der Kirche sei das
Licht und die Helle Gottes, in der Mönchszelle die Ruhe, durch welche
der Menschenbaum in die Ewigkeit hineinwachsen könne.
Bruder Ignatius stärkte seinen Sinn, und der Entschluß wurde
fest in ihm. Ein Weltkind wurde ein Diener der Kirche, der junge
Künstler entsagte der Welt und ging in's Kloster.
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