Full text: Sämmtliche Märchen

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Die Schönheit hatte Alfred fest, sie erfüllte ihn, faßte und be— 
herrschte ihn. Schönheit leuchtete aus der ganzen Gestalt Kala's, aus 
ihrem Blicke, aus ihren Mundwinkeln, selbst aus der Bewegung ihrer 
Finger, Alfred sprach dies aus und er, der Bildhauer, verstand es, er 
prach nur von ihr, dachte nur an sie, die zwei wurden Eins, und so 
wrach auch sie viel; denn er sprach sehr viel. 
Das war die Verlobung; nun kam die Hochzeit mit Brautjungfern 
Hochzeitsgeschenken und sie wurden in der Hochzeitsrede genannt. 
Schwiegermama hatte im Brauthause am Ende der Tafel Thor— 
waldsens Büste, angethan mit Schlafrock, aufgestellt, er sollte Gast sein, 
das war ihre Idee; Lieder wurden gesungen und Hochs wurden aus— 
zebracht, es war eine vergnügte Hochzeit, ein schönes Paar: „Pygmalion 
hekam seine Galathea,“ hieß es in einem der Lieder; — „daß ist nun 
'o Mythologik!“ sagte Schwiegermama. 
Tags darauf reiste das junge Paar nach Kopenhagen, um dort zu 
wohnen. Schwiegermama begleitete sie, um sich des Groben anzuneh— 
nen — wie sie sagte, das heißt des Hauswesens. Kala war die Puppe 
m Puppenschranke! Alles war neu, blank und schön! Dort saßen sie 
uun alle Drei, — und Alfred, ja, um eine Redensart zu gebrauchen, 
zie. wie er saß, bezeichnet, saß wie ein Pfaff im Gänsestalle. 
Der Zauber der Form hatte ihn bethört, er hatte auf das Futteral 
and nicht auf Das gesehen, was im Futterale steckt, und das ist Un— 
zlück, viel Unglück im Ehestande; geht das Futteral aus dem Leim und 
das Flittergold herunter, so bereut man den Handel. In einer großen 
Hesellschaft ist es höchst unangenehm zu bemerken, daß man beide Knöpfe 
der Tragbänder eingebüßt hat und noch obendrein zu wissen, daß man 
sich nicht auf seine Schnalle verlassen kann, weil man keine Schnalle 
hat; doch noch schlimmer ist es, in großer Gesellschaft zu vernehmen, 
daß die Frau und die Schwiegermama dummes Zeug sprechen und dann 
ich nicht auf sich verlassen können, daß man irgend einen witzigen Ein— 
fall bekommt, der die Dummheit in den Wind schlägt. 
Gar oft saß das junge Ehepaar Hand in Hand da, und er sprach, 
und sie ließ dann und wann ein Wort, tropfenweise fallen, dieselbe Me— 
lodie, dieselben zwei, drei Glockentöne. Es war eine Geisteserfrischung 
wenn Sophie, eine der Freundinnen dann zum Besuch kam. 
Sophie war wenig hübsch; sie war freilich ohne Körperfehler, doch 
ein wenig schief sei sie allerdings, sagte Kala, aber in der That nicht
	        
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