Full text: Sämmtliche Märchen

586 
der Frau, ein paar große, meerblaue Augen, — diese gehörten der 
Tochter derjenigen, die gesprochen hatte, und wenn man eine solche 
Tochter hat, kagn man nicht einfältig sein! Die Mutter war eine im— 
mer sprudelnde Fragquelle, die Tochter, die schöne Najade der Quelle, 
die immer nur zuhörte. Wie war sie wunderschön! sie war ein Gegen— 
stand des Beschauens für den Bildhauer, nicht aber des Sprechens; sie 
sprach auch nicht, wenigstens sehr wenig. 
„Hat der Papst eine große Familie?“ fragte die Frau. 
Der junge Mann antwortete, als wenn die Frage besser gestellt 
Jgewesen wäre: „Nein, er ist nicht aus großer Familie.“ 
„Das meine ich nicht,“ wendete die Frau ein; „ich meine, ob er 
Frau uud Kinder hat?“ 
„Der Papst darf sich nicht vermählen;“ antwortete er. 
„Das gefällt mir nicht!“ sagte die Frau. 
Sie hätte nun zwar klügere Fragen stellen können, aber wenn sie 
nicht gefragt und gesprochen hätte, wie sie es eben that, ob dann wohl 
die Tochter sich in der Weise an ihre Schulter gelehnt und mit diesem 
fast rührenden Lächeln ausgeschaut hätte? 
Herr Alfred sprach von der Farbenpracht Italiens, von den bläu— 
lichen Bergen, dem blauen Mittelmeere, dem blauen Himmel des 
Südens, eine Herrlichkeit und Schönheit, die man im hohen Rorden 
nur von dem blauen Auge der nordischen Jungfrau übertroffen finde 
Und das wurde hier mit einer Anspielung gesagt, aber die, welche diese 
Anspielung hätte verstehen sollen, that, als hätte sie sie nicht verstanden, 
und das war denn wiederum wunderschön! 
„Italien!“ seufzten Einige; „reisen!“ seufzten Andere. „Wunder⸗ 
schön! Wunderschön!“ 
„Ja, wenn ich die Hunderttausend Thaler in der Lotterie gewinne 
sagte die Frau Obersteuereinnehmerin, „dann reisen wir! Ich und mei 
Tochter, und Sie, Herr Alfred, Sie werden uns führen! Wir reisen 
alle Drei! und noch einige gute Freunde!“ Dabei nickte sie Allen eer 
gnügt zu, Jeder konnte sich einbilden, ich bin es, den sie mitnehmen 
will nach Italien. — „Ja, nach Italien wollen wir! aber wir wene 
nicht dahin wo Räuber sind, wir bleiben in Rom und auf den grehen 
Landstraßen, wo man sicher ist.“ ip 
⸗wklei⸗ 
Die Tochter seufzte unmerklich; wie viel kann nicht in einem 
gen Seufzer liegen, oder in denselben hineingelegt werden! A 
zulst i 
inn tluht 
yuui uih 
ͤß ⸗ s da 
du hu 
jm w ul 
qh unn ih! 
maheun 
ur — 
ipg Polena. 
zunnen gepoen 
zir se shlo 
X 
imer ein! 
elest etwas 
Belhe M 
»Nlen Gep' 
X 
stemd M 
wehie hid 
— 
Iweh D 
ninhigen Py 
Wwinnehmer 
ndihe zui 
Ohtt hofr 
möomn Pe 
„bone 
ꝝð hereul 
Aber J 
Wynd 
Ahinh J 
d chet i 
whehm 
b buh 
*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.