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der Frau, ein paar große, meerblaue Augen, — diese gehörten der
Tochter derjenigen, die gesprochen hatte, und wenn man eine solche
Tochter hat, kagn man nicht einfältig sein! Die Mutter war eine im—
mer sprudelnde Fragquelle, die Tochter, die schöne Najade der Quelle,
die immer nur zuhörte. Wie war sie wunderschön! sie war ein Gegen—
stand des Beschauens für den Bildhauer, nicht aber des Sprechens; sie
sprach auch nicht, wenigstens sehr wenig.
„Hat der Papst eine große Familie?“ fragte die Frau.
Der junge Mann antwortete, als wenn die Frage besser gestellt
Jgewesen wäre: „Nein, er ist nicht aus großer Familie.“
„Das meine ich nicht,“ wendete die Frau ein; „ich meine, ob er
Frau uud Kinder hat?“
„Der Papst darf sich nicht vermählen;“ antwortete er.
„Das gefällt mir nicht!“ sagte die Frau.
Sie hätte nun zwar klügere Fragen stellen können, aber wenn sie
nicht gefragt und gesprochen hätte, wie sie es eben that, ob dann wohl
die Tochter sich in der Weise an ihre Schulter gelehnt und mit diesem
fast rührenden Lächeln ausgeschaut hätte?
Herr Alfred sprach von der Farbenpracht Italiens, von den bläu—
lichen Bergen, dem blauen Mittelmeere, dem blauen Himmel des
Südens, eine Herrlichkeit und Schönheit, die man im hohen Rorden
nur von dem blauen Auge der nordischen Jungfrau übertroffen finde
Und das wurde hier mit einer Anspielung gesagt, aber die, welche diese
Anspielung hätte verstehen sollen, that, als hätte sie sie nicht verstanden,
und das war denn wiederum wunderschön!
„Italien!“ seufzten Einige; „reisen!“ seufzten Andere. „Wunder⸗
schön! Wunderschön!“
„Ja, wenn ich die Hunderttausend Thaler in der Lotterie gewinne
sagte die Frau Obersteuereinnehmerin, „dann reisen wir! Ich und mei
Tochter, und Sie, Herr Alfred, Sie werden uns führen! Wir reisen
alle Drei! und noch einige gute Freunde!“ Dabei nickte sie Allen eer
gnügt zu, Jeder konnte sich einbilden, ich bin es, den sie mitnehmen
will nach Italien. — „Ja, nach Italien wollen wir! aber wir wene
nicht dahin wo Räuber sind, wir bleiben in Rom und auf den grehen
Landstraßen, wo man sicher ist.“ ip
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Die Tochter seufzte unmerklich; wie viel kann nicht in einem
gen Seufzer liegen, oder in denselben hineingelegt werden! A
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