Full text: Sämmtliche Märchen

4 
daß diesen Abend Pracht herrschen werde; sie sollten warme Kartoffeln 
haben; und die Fliedermutter nickte im Baume und rief mit allen An— 
dern: Hurrah!“ 
„Aber das war ja kein Märchen!“ sagte der kleine Knabe, der es 
erzählen hörte. 
„Ja, das wirst Du verstehen!“ sagte der Alte, der erzählte. „Aber 
laß uns Fliedermütterchen darnach fragen “ 
„Das war kein Märchen,“ sagte Fliedermütterchen; „aber nun 
tommt es! Aus der Wirklichkeit wächst gerade das sonderbarste Märchen 
heraus; sonst könnte ja mein schöner Fliederbusch nicht aus der Thee— 
kanne hervorgesproßt sein.“ Und dann nahm sie den kleinen Knaben 
aus dem Bette und legte ihn an ihre Brust; und die Fliederzweige voll 
Blüthen schlugen um sie zusammen; sie saßen wie in der dichtesten Laube, 
und diese flog mit ihnen durch die Luft; es war unaussprechlich schön. 
Fliedermütterchen war auf einmal ein junges, niedliches Mädchen ge— 
worden, aber das Kleid war noch von demselben grünen, weißgeblümten 
Zeuge, wie es Fliedermütterchen getragen hatte; am Busen hatte sie eine 
wirkliche Fliederblume, und um ihr gelbes, gelocktes Haar einen Kranz 
von Fliederblumen; ihre Augen waren so groß, so blau; o, wie waren 
sie herrlich anzuschauen: Sie und der Knabe küßten sich und dann waren 
sie im gleichen Alter und fühlten gleiche Freuden. 
Sie gingen Hand in Hand aus der Laube und standen nun in der 
Heimath schönem Blumengarten; bei dem frischen Grasplatze war des 
818 —— gugebunden— für die Kleinen war Leben 
blanke Knopf in 9 —* * ee — owandeue gu F 
eu g wiehern en Pferdekopf, die lange schwarze 
erte, vier schlanke, starke Beine schossen hervor; das Thier 
—— 
7 eilen weit fort!“ sagte der Knabe; 
„wir reiten nach d itter 8P g 
) dem Rittergute, wo wir im vor J 1* 
Und sie ritten um den Rasenplatzeh 9 Jahre waren 
Madchen, ie ihirerlas erum, und immer rief das kleine 
sadchen, die, wie wir wissen, keine andere als das Fliedermütterchen war: 
Nun sind wir auf dem Lande! Siehst Du das B hen 
großen Backofen, der wie ein riesengroßes Gi auernbaus mit dem 
Wege heraussteht? Der Fliederbaum brei au der Maues 48 
— —A— seine Zweige über sie hin, 
—Nun kis ratzt für die Hühner; sieh, wie er sich brüstet! 
sind wir bei der Kirche; die liegteh uf ügel 
Joch auf dem Hügel unter 
N' 
9 
vd, 
Y⸗p 
J 
* 
p
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.