Full text: H. C. Andersen's ausgewählte Märchen

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„Es müssen die sein, die naß sind!“ dachte er, aber es war 
gerade verkehrt gedacht, denn das waren die des Glückes; aber 
weßhalb sollte nicht auch die Polizei fehlen können! Er zog sie 
an, steckte seine Papiere in die Tasche und einige Schriftstücke unter 
den Arm, die zu Hause durchgelesen und abgeschrieben werden 
sollten; aber nun war es gerade Sonntag Vormittag und das 
Wetter gut, „ein Ausflug nach Friedrichsburg könnte nir wohl— 
thun“ dachte er, und so ging er hinaus. 
Niemand konnte ein stillerer und nüchternerer Mensch sein, als 
dieser junge Mann, wir gönnen ihm darum diesen kleinen Spazier⸗ 
gang wohl, er wird nach dem vielen Sitzen sicher recht wohl⸗ 
thuend auf ihn wirken. Anfangs ging er nur wie ein gewöhn⸗ 
licher Mensch, deßhalb hatien die Galoschen keine Gelegenheit, 
ihre Zauberkraft zu bethätigen. 
Unterwegs begegnete er einem Bekannten, einem unserer 
jüngern Dichter, der ihm erzählte, daß er am folgenden Tage 
seine Sommerreise beginnen werde. 
„Nun wollen Sie wieder fort!“ sagte der Schreiber. „Sie 
sind doch ein glücklicher, freier Mensch. Sie kbunen fliegen. 
wohin Sie wollen, wir Andern haben eine Kette an dem Fuß!* 
„Aber fie ist an den Brodbaum befestigt!“ erwiderte der 
Dichter. „Sie brauchen nicht für den morgenden Tag zu sorgen, 
und werden Sie alt, so erhalten Sie Ihr Einkommen fortbezahlt!“ 
„Sie haben es doch am bestenẽ, sagte der Schreiber, Es 
ist ja ein Vergnügen, zu sitzen und zu dichten; die ganze Welt 
sagt Ihnen Angenehmes, und dann sind Sie Ihr eigener Herr! 
Ja, Sie sollten es nur versuchen, im Gericht bei den lang⸗ 
weiligen Sachen zu sitzen!“ 
Der Dichter schüttelte mit dem Haupte, der Schreiber schüttelte 
auch mit dem Haupte, Jeder blieb bei seiner Meinung, und sie 
trennten sich. 
„Es ist ein eigenes Volk, diese Dichter“, sagte der Schreiber; 
„ich möchte wohl versuchen, in eine solche Ratur einzugehen, um 
selbst ein Dichter zu werden; ich bin gewiß, daß ich nicht solche 
Klageverse schreiben würde, wie die andern! — — das ist ein rechter 
Frühlingstag für einen Dichter! Die Luft ist ungewöhnlich klar, die 
Wolken so schön, und das Grüne duftet so prächtig! Ja, in vielen 
Jahren habe ich es nicht so gefühlt, wie in diesem Augenblick.“ 
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