Full text: Andersens Märchen

Das alte OHaus. 
ort unten in der Straße stand ein altes, altes 
Haus. Es war fast dreihundert Jahre alt; so 
stand es auf dem Balken zu lesen, auf welchem 
unter Tulpen und Hopfenranken die Jahreszahl an— 
gebracht war. Da las man ganze Verse in der Schreib— 
art der alten Zeit, und über jedem Fenster war ein Ge— 
sicht in dem Balken ausgeschnitzt, das allerlei Grimassen 
machte. Das eine Stockwerk ragte ein ganzes Stück über 
dem andern hervor, und dicht unter dem Dach war eine 
bleierne Rinne mit einem Drachenkopfe. Das Regen— 
wasser sollte aus dem Rachen herauslaufen, es lief aber 
aus dem Bauche, denn die Rinne hatte ein Loch. 
Alle andern Häuser in der Straße waren noch neu 
und hübsch, mit großen Fensterscheiben und glatten Wänden. 
Man sah es ihnen deutlich an, daß sie nichts mit dem 
alten Hause zu thun haben wollten. Sie mochten wohl 
denken: „Wie lange soll das Gerümpel noch zum all— 
gemeinen Skandal in der Straße stehen? Das Gesims 
steht so weit vor, daß niemand aus unsern Fenstern sehen 
kann, was auf jener Seite dort vorgeht! Die Treppe 
ist so breit, wie eine Schloßtreppe, und so hoch, als führe 
sie auf einen Kirchturm. Das eiserne Geländer sieht ja
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.