Full text: Andersens Märchen

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und schossen mit brausenden Federn auf dasselbe los. „CTötet mich 
nur!“ sagte das arme Tier, neigte seinen Kopf der Wasserfläche zu 
und erwartete den Tod. — Aber was erblickte es in dem klaren 
Wasser? Es sah sein eigenes Bild unter sich, das kein plumper, schwarz⸗ 
grauer Vogel mehr, häßlich und garstig, sondern selbst ein Schwan war. 
Es schadet nichts, in einem Entenhofe geboren zu sein, wenn 
man nur in einem Schwanenei gelegen hat! 
Es fühlte sich erfreut über all' die Not und Drangsal, welche 
es erduldet. Nun erkannte es erst recht sein Glück an der Herrlich— 
keit, die es begrüßte. — Und die großen Schwäne umschwammen es 
und streichelten es mit den Schnäbeln. 
In den Garten kamen einige kleine Kinder, die warfen Brot und 
Korn in das Wasser, und das kleinste rief: „Da ist ein neuer!“ Und 
die andern Kinder jubelten mit: „Ja es ist ein neuer angekommen!“ 
Und sie klatschten mit den Händen und tanzten umher, liefen zu 
Vater und Mutter, und es wurde Brot und Kuchen in das Wasser 
geworfen, und sie sagten alle: „Der neue ist der schönstel So jung 
und so prächtig!“ Und die alten Schwäne neigten sich vor ihm. 
Da fühlte er sich ganz beschämt und steckte den Kopf unter seine 
Flügel; er wußte selbst nicht, was er beginnen sollte; er war allzu— 
glücklich, aber durchaus nicht stolz. Er dachte daran, wie er verfolgt 
und verhöhnt worden war, und hörte nun alle sagen, daß er der 
schönste aller schönen Vögel sei. Selbst der Flieder bog sich mit den 
Zweigen zu ihm in das Wasser hinunter, und die Sonne schien warm 
und mild! Da brausten seine Federn; der schlanke Hals hob sich, und 
aus vollem Herzen jubelte er: „So viel Glück habe ich mir nicht 
träumen lassen, als ich noch das häßliche Entlein war!“ 
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