Der kleine Tuk. 227
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sagte sie, und dann erzählte sie, wie viel Einwohner da wären, und
bon der Schlacht, die da gewesen wäre, und die war eigentlich gar
nicht der Rede werth.
„Krible, Krable, Bums!“ da fiel Einer herunter; das war ein
hölzerner Vogel, der Papagei vom Vogelschießen zu Prästöe. Der
sagte nun, daß dort gerade so viel Einwohner wären, wie er Nägel
m Leibe hätte; auch war er sehr stolz. „Thorwaldsen hat dicht
iebenan bei mir gewohnt.“) Bums! Hier liege ich prächtig!“
Aber Tukchen lag nun nicht mehr: mit einem Male saß er zu
Pferde.
Galopp, Galopp, Hopp, Hopp! so ging's fort. Ein prächtig
gekleideter Ritter mit schimmerndem Helmbusch hielt ihn vor sich auf
dem Pferde, und so ritten sie durch den Wald hin zu der alten Stadt
Vordingborg; und das war eine große, sehr lebhafte Stadt; auf
des Königs Burg erhoben sich hohe Thürme, und Lichterglanz strömte
aus allen Fenstern; drinnen war Sang und Tanz und König Wal—⸗
demar und die jungen, geputzten Hoffräulein tanzten miteinander.
Nun wurde es Morgen, und sowie die Sonne kam, sank plötz⸗
lich die ganze Stadt und des Königs Schloß zusammen, und ein
Thurm nach dem andern; und zuletzt blieb nur noch ein einziger
auf dem Hügel stehen, wo früher das Schloß gewesen war**), und
die Stadt war so ganz klein und arm, und die Schulbuben kamen
mit ihren Büchern unter dem Arm und sagten: „zweitausend Ein—
wohner“; das war aber nicht wahr, denn so viel hatte sie gar nicht.
) Prästöe, ein noch kleineres Städtchen. Einige Hundert Schritte
davon liegt der Edelhef Nysöe, wo Thorwaldsen fich während seiner
Anwesenheit in Dänemark gewöhnlich aufhielt und viele unsterbliche
Werke schuf.
») Vordingborg, unter König Waldemar ein ansehnlicher Ort,
etzt ein unbedeutendes Städtchen. Nur ein einsam stehender Thurm und
inige Mauerreste zeigen, wo das Schleß früher gestanden.
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