Die Stopfnadel.
Es war einmal eine Stopfnadel, die dünkte sich so fein, daß
sie sich einbildete, sie sei eine Nähnadel.
„Paßt nur hübsch auf, daß Ihr mich festhaltet!“ sagte die
Stopfnadel zu den Fingern, die sie hervornahmen. „Laßt mich nicht
fallen! Falle ich auf die Erde, so findet man mich bestimmt nimmer—
mehr wieder, so fein bin ich!“
„Das geht noch an,“ sagten die Finger, und damit faßten sie sie
um den Leib.
„Seht, ich komme mit Gefolge!“ sagte die Stopfnadel und zog
einen langen Faden nach sich; aber es war kein Knoten an diesem
Faden.
Die Finger richteten die Nadel gerade gegen den Pantoffel der
Köchin. An dem war das Oberleder entzwei, das sollte zusammen—
genäht werden.