Full text: H. C. Andersen's Ausgewählte Märchen für die Jugend

Der Reisekamerab. 
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Nun erzählte sie ihm, daß Johannes auch das zweite Mal richtig 
gerathen habe; würde er dasselbe morgen thun, so hätte er gewonnen, 
und sie könne nie mehr nach dem Berge hinauskommen, vermöchte 
nie mehr solche Zauberkünste wie früher zu machen; deshalb war sie 
zanz betrübt. 
„Er soll es nicht errathen können!“ sagte der Zauberer. „Ich 
werde schon etwas erdenken, was er sich nie gedacht hat, oder er 
müßte ein größerer Zauberer sein als ich. Aber nun wollen wir 
lustig sein!“ Und dann faßte er die Prinzessin bei beiden Händen, 
und sie tanzten mit allen den kleinen Kobolden mit Irrlichtern her⸗ 
um, die in dem Zimmer waren. Die rothen Spinnen sprangen an 
den Wänden eben so lustig auf und nieder; es sah aus, als ob 
Feuerblumen sprüheten. Die Eule schlug auf die Trommel, die 
Heimchen pfiffen, und die schwarzen Heuschrecken bliesen die Mund⸗ 
harmonika. Es war ein lustiger Ball! 
Als sie nun lange genug getanzt hatten, mußte die Prinzessin 
nach Hause, sonst möchte sie im Schlosse vermißt werden. Der 
Zauberer sagte, daß er sie begleiten wolle; da wären sie doch unter⸗ 
wegs noch beisammen. 
Dann flogen sie in dem bösen Wetter davon, und der Reise⸗ 
kamerad schlug seine drei Ruthen auf ihrem Rücken entzwei. Nie 
war der Zauberer in solchem Hagelwetter ausgewesen. Draußen 
oor dem Schlosse sagte er der Prinzessin Lebewohl und flüsterte ihr 
zugleich zu: „Denke an meinen Kopf!“ Aber der Reisekamerad 
hörte es wohl, und gerade in dem Augenblick, als die Prinzessin 
durch das Fenster in ihr Schlafzimmer schlüpfte und der Zauberer 
wieder umkehren wollte, ergriff er ihn an seinem langen schwarzen 
Bart, und hieb mit dem Säbel seinen häßlichen Zauberkopf gerade 
bei den Schultern ab, so daß der Zauberer ihn nicht einmal selbst zu 
sehen bekam. Den Körper warf er hinaus in den See zu den Fischen, 
den Kopf aber tauchte er nur in das Wasser und band ihn dann
	        
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