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Achtundzwanzigster Abend.
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Venige Windstille herrschte auf dem Meere,“ sagte
der Mond. „Das Wasser war so durchsichtig wie die
reine Luft, die ich durchsegelte; ich konnte tief unter
der Meeresfläche die seltsamen Pflanzen erschauen,
welche, wie Riesenbaͤume im Walde, mit ihren klafter⸗
langen Stengeln sich gegen mich emporhoben, während
über ihren Wipfeln die Fische im froͤhlichen Spiele
plätscherten. Hoch oben in der Luft zog eine Schaar
wilder Schwäne gen Süden. Einer von ihnen sank
mit entkraͤfteten Flügeln tiefer und tiefer; seine Augen
folgten sehnsuchtsvoll der luftigen Caravane, die sich
indessen mehr und mehr entferntẽ; selbst aber hielt er
die Fittige weit ausgebreitet und sank, wie die Sei⸗
fenblase in der stillen Luft sinkt. Endlich berührte
er den Wasserspiegel: sein Kopf neigte sich rückwärts,
von den Flügeln umschlossen; regungslos lag er, wie
die weiße Loiosblume auf dem ruhigen Binnensee.
Und allmäͤlig begann der Wind zu fächeln; er hob die
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