Zehn Jabi pbter sab zn sie wieder. Ich sah
fie im prächtigen Ballsaalc Sie war des reichen
Kaufherrn anmuthige Braut. Ich freute mich ihres
Glückes; ich suchte sie an stillen Abenden wiederum
auf; — ach, Niemand achtete meines klaren Auges,
meines stetigen Blickes! Meine Rose wuchs auch so
in wilden Ranken empor, wie die Rosen im Garten
des Pfarrhofes. Das Leben in der Alltagswelt hat
auch seine Tragödie. Heut Abend sah ich einen
letzten Akt.“
„Im engen Gäßlein, todtkrank, lag sie auf dem
Bett, und der schlimme Hauswirth, roh und kalt, jetzt
ihr einziger Anhalt noch, riß die Vorhänge auseinander:
„Steh auf!“ sagte er. „Deine Wangen sehen zum
Erschrecken aus. Puß' Dich heraus! Schafs' Geld.
oder ich werfe Dich auf die Straße. — Rasch auf⸗
gestanden! Rasch!“
„Der Tod ist in meine: Ea sagte sie. O
gonnet es mir, zu ruhen!“ Und er zog sie empor,
malte ihre Wangen an, fllocht Rosen in ihr Haar,
setzte sie an⸗ Fenster, das brennende Licht dabei und
ging aus dem Haufe. Ich starrte nach ihr hin. Sie
saß unbeweglich; nur die Haͤnde sanken ihr nieder in
den Schooß. Der Wind stieß an das Fenster, so daß