Ermordung Stefnirs.
Kr. XII.
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„Hefk par komet, es Þorvalde
Kopräns syne Kristr hvilpar lér:
þar 's heilagr grafenn í háfjalle
upp í Drafne at Joanskirkjo.“
á. Stefnir fór þá norðr í Danmork, en er hann kom
Danmork, kvað hann vísu þessa:
'1.
„Monkat nefna (nær monk stefna:
niprbjúgt es nef á níþinge)
þanns Svein konung sveik ór lande
ok Tryggva son á tálar dró.“
6. . þeiri vísu þóttiz Sigvaldi jarl kenna mark sitt ok
fyrir þá sok lét hann drepa Stefni, svá hefir Ari enn gamli sagt.
liche verse enthalten. Es bedurfte
nur geringer änderungen (heilagr
statt hann — vgl. oben: ok kalla
þeir hann helgan — und Joans statt
Johannis), um tadelloses fornyrðis-
lag herzustellen. (H. Gering.) — Die
mit í Drafni bezeichnete örtlichkeit
ist nicht bekannt. Im Þorv. þ. e.9,3
wird der berg, unter dem das
kloster steht, Drofn genannt (cod. 61
Traufn, 54 drofn).
Str. 1. „Ich will nicht nennen
— (nur) hindeuten will ich auf ihn:
nach unten gebogen ist dem neiding
die nase -— ihn, der den könig
Sveinn betrügerisch aus dem lande
lockte und des Tryggve sohn
täuschte,“
stefna, „etw. in eine bestimmte
richtung lenken“, der sinn ist also
etwa: ich will ihn nicht direkt nennen,
aber ich will doch meine worte so
nahe ans ziel lenken, dafs jedermann
ihn erkennen kann. tal, f., „betrug“,
draga d tdlar e-n, „jmd. tänschen
betrügen“.
Gemeint ist der jarl Sigvaldr von
Jömsborg, dem dänischen wikinger-
nest auf der insel Wollin, der den
dän. könig Sveinn betrügerisch ge-
fangen nahm und ihn nach Jömsborg
brachte, wo er ihn Zwang, einen
vertrag mit dem Wendenkönig Búriz-
läfr einzugehen. Er war es auch,
der den könig Óláfr Tryggvason in
den hinterhalt bei Svolör loekte und
ihn dann schmählich in der schlacht
verlicfs; vgl. Heimskr. I, 319f.
131 ff. 442.
Man beachte den endreim in den
Jeiden ersten halbzeilen dieser forn-
/röislagstrophe. Mit der wahl des
verbums stefna ist wol ein wortspiel
mit dem namen des dichters Stefnir
beabsichtigt. Diese strophe hat der
möneh Oddr in seiner Öläfs s. Trygg-
vas. (1853) s.49f. nicht ungesehickt
übersetzt, sogar den reim der beiden
ersten zeilen nachahmend:
Nec nominabo —
paene monstrabo:
curvus est deorsum
nasus in apostata —
qui Svein regem
de terra seduxit
et filium Tryggva
traxit in dolo.