Aber wer zwanzig Jahr sich gesehnt
uͤber die hohen Berge,
wer immer weiter vom Ziele sich waͤhnt,
waͤhrend die Reihe der Jahre sich dehnt,
weiß, was die Voͤgelein singen,
die auf den Zweigen sich schwingen.
Plaudernder Vogel, was trieb dich her
uͤber die hohen Berge?
War es nicht schoͤner am sonnigen Meer?
Warum ließt du dein Nestchen dort leer?
Willst du nur Sehnsucht mir bringen,
Sehnsucht, doch keine Schwingen?
Kann ich denn niemals, niemals hinaus
uͤber die hohen Berge?
Soll meinen Mut dieses steinerne Haus
brechen, und mit seinem eisigen Graus
mich ummauern im Leben
und einst als Sarg mich umgeben?
Fort will ich, fort! — O so weit, weit, weit
uͤber die hohen Berge!
Hier die erdruͤckende Einsamkeit, —
aber mein Mut ist zum Fluge bereit;
laß ihn zur Hoͤhe sich wagen,
nicht vor der Felswand verzagen!