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An anderen Stellen findet man keinen solchen Steinschutz mehr, sondern nur
ein Tongefäß mit gebrannten Knochen und einem kleinen Bronzemesser, einer
zerbrochenen Bronzesäge oder ähnlichem. Endlich wurden die Knochen zu-
weilen, wie bei 6 in dem Figur 118 abgebildeten Hügel, in eine kleine Grube
gelegt, ohne Hügel, Kiste oder Tongefäß, nur von einem flachen Stein bedeckt:
eine Art des Begrabens, die auch der ältesten Eisenzeit in den sogenannten
»Brandgruben« eigen ist.
Man kann indessen nicht nur bestimmen; was dem älteren und was
dem jüngeren Teil der Bronzezeit angehört, sondern es hat sich sogar als
möglich erwiesen, mehrere »Perioden« in diesem langen Zeitabschnitt zu
unterscheiden,
Die mit Spiralen geschmückten, von besonders hoch ausgebildetem tech-
nischen Geschick zeugenden Bronzen sind nicht die ältesten hier verfertigten
Arbeiten in diesem Metall. Da ebensolche Bronzen nur in dem nordischen
Gebiet und nicht in anderen Teilen Europas vorkommen, von denen der Ge-
brauch der Bronze zu unseren Vorfahren kam, ist es klar, daß diese Typen
sich hier entwickelt haben: aber eine solche Entwickelung erforderte lange Zeit.
Man kennt auch jetzt die erste lange Periode unserer Bronzezeit, in der diese
Entwickelung vor sich gegangen ist. Man kann beobachten, wie in dieser
Periode die Typen, die von Süden her eindrangen, sich allmählich veränderten,
bis sie in die Formen übergingen, die für die zweite Periode charakteristisch
sind: die Zeit der hübschen Spiralzierate, die man mit Recht als die Blütezeit
der älteren Bronzezeit bezeichnet.
Gegen Ende dieser zweiten Periode fing man hier an, die Toten zu ver-
brennen. In der dritten Periode wurde die Leichenverbrennung allgemein und
ist vor Schluß dieser Periode allein herrschend; sie bleibt es während der
ganzen übrigen Bronzezeit.
Die Spiralen wurden längst vor dem Schluß der dritten Periode von
anderen Ornamenten abgelöst, und in der vierten Periode entwickelte sich teils
aus diesen, teils aus neuen aus dem Süden kommenden Motiven die Ornamentik,
die während der fünften Periode charakteristisch ist und die man Fig. 1009,
110, I12—114 sieht.
Die Ornamentik der jüngeren Bronzezeit-Perioden ist eine durchaus andere
als die der Blütezeit der älteren Bronzezeit, und die Formen werden, je weiter
man fortschreitet, um so schwerer und übertriebener; aber die Arbeit an sich
zeichnet sich im allgemeinen durch dieselbe Höhe der Technik wie in der
älteren Zeit aus, sowohl was den Guß des Gegenstandes als das Anbringen
der Ornamente betrifft.
Das Eisen, das in der Zeit, die der dritten Periode unserer Bronzezeit ent-
spricht, in den Kulturländern des Südens allgemein bekannt war, zeigt sich
vereinzelt in den nordischen Funden schon in der vierten und der fünften
Periode, aber es war doch noch so selten, daß man ohne Bedenken alle diese
Jahrhunderte der Bronzezeit zuschreiben muß, insbesondere weil Waffen und
Werkzeuge fortdauernd aus Bronze gemacht wurden.
Die Bronzezeit,