Full text: Kulturgeschichte Schwedens

Die Bevölkerung und deren Ausbreitung. 
Als ein wichtiges Resultat des Gesagten ergibt sich, daß die erste Ein- 
wanderung unseres Volkes von Süden oder vielmehr Südwesten, d. h. über 
Dänemark, erfolgt sein muß. Diese Richtung von Südwest ist um so mehr 
beachtenswert, als auch die Verbindung mit dem Südosten in den folgenden 
Perioden bis auf die letzten Jahrhunderte von so großer Bedeutung für unser 
Land gewesen ist. 
Außer den hauptsächlich in Süd- und Mittelschweden gefun- 
denen Altertümern, die wir bisher betrachteten, hat man im Norden 
unseres Landes verschiedene Altertümer aus Stein, gewöhnlich 
Schiefer, gefunden, die der südskandinavischen Steinzeit und dem 
Volk, das die Dolmen und Ganggräber baute, nicht zugeschrieben 
werden können*?). Diese Altertümer, welche man »arktischee nennt 
und von denen einige Proben hier (Fig. 96 und 97) gegeben sind, 
wurden meist in Lappland und Norrland, wo die Steinobjekte von 
südskandinavischen Typen nicht häufig sind, gefunden. Beide Arten 
von Steinsachen sind selten zusammen gefunden worden; und die 
arktischen zeigen eine große Übereinstimmung mit denen, die in Finn- 
land und in den anderen von Lappen, Finnen oder nahverwandtem Volk 
bewohnten nördlichen Gegenden gefunden wurden, wo Steingegenstände 
der südskandinavischen Formen selten, wenn nicht unbekannt sind. 
96. Schiefermesser, Norrland. 
! 
3 
97. Lanzenspitze 
von Schiefer, 
Norrland. 1/,.. 
Alles dieses scheint dafür zu sprechen, daß die arktischen Steinobjekte 
Reste von in Schweden wohnhaft gewesenen Lappen und aus einer Zeit sind, 
wo die Lappen die Bearbeitung des Metalles noch nicht kannten. Die ver- 
hältnismäßig große Anzahl solcher Steinobjekte in Westerbotten bis Gestrik- 
land und in Dalarne, würde darauf deuten, daß die Lappen früher südlicher 
als heute wohnten ?). 
1) O. Rygh, Sur le groupe arctique de l’äge de la pierre polie en Norvege, im Compte 
rendu du Congres de Stockholm, 1874, S. 177 folg. — Montelius, Sur les souvenirs de läge de la 
pierre des Lapons en Suede, in demselben Compte rendu, S. 188 folg. (mit einer Karte). — Derselbe, 
Minnen frän Lapparnes stenälder i Sverige, im Mänadsblad, 1874. — R. Arpi, in Upplands Forn- 
minnesförenings tidskrift, 3, S. 92 (neue Funde aus Uppland). 
2) I. Nordlander, in der Sv. Fornm.-för® tidskr., Bd. 10, S. 216 folg.
	        
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