328
stachelte ihn auf, Fafner zu töten; Sigurd gelobte, das zu tun, und grub unter dem
Weg, auf welchem Fafner zum Wasser kroch, ein Loch, in das er sich hinein-
setzte. Als Fafner an die Grube kam, durchbohrte ihn Sigurd mit dem Schwert,
so daß er starb. Sigurd briet nun Fafners Herz an einem Spieß. Er faßte es
mit dem Finger an, um zu sehen, ob es gar war, aber verbrannte sich und
führte den Finger darauf zum Mund. Als Fafners Herzblut an Sigurds Zunge
kam, verstand er die Sprache der Vögel und hörte nun, wie ein paar Habichte
zueinander sagten, daß, wenn Sigurd Fafners Herz äße, er weise werden
würde, daß er auch Regin den Kopf abschlagen solle, der läge und Ränke
spinne, um Sigurd zu betrügen und den Tod des Bruders zu rächen, dann
würde er auch allein über Fafners Schätze herrschen. Sigurd hieb deshalb
Regin den Kopf ab, aß Fafners Herz und nahm den Schatz, den er auf das
Pferd Grane lud,
Die Wikingerzeit.
528. Grabhügel mit hohem Bautastein. Güdestad in Halland
Die Bilder des Ramsundberges zeigen uns die Otter und darunter Regins
Amboß, Zange, Hammer und Blasebalg; ferner wie Sigurd mit seinem Schwert
Fafner (die Schlange, auf welcher die Runen stehen) durchstößt, sein Herz über
das Feuer hält und den Finger in den Mund steckt. Außerdem sieht man die
zwei auf einem Baum sitzenden Vögel, deren Gespräch Sigurd anhörte, Regin
mit abgeschlagenem Kopf und Grane mit Gold beladen. Die Inschrift, die
von einem Christen herrührt, enthält nichts, was auf den Inhalt deutet.
Die Bestattungsart der Wikingerzeit in Schweden lernen wir aus zahl-
reichen Gräbern jener Zeit kennen. Wir sehen daraus, daß die Toten teils ver-
brannt, teils unverbrannt begraben wurden. Die Gräber sind entweder mit
einem Erdhügel oder mit Steinen bedeckt, die in einem Kreis, Viereck oder