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zanze Welt durchreist und wußte von allem Möglichen, was existirte, zu
erzählen.
Die Sonne stand schon hoch, als sie sich unter einen großen Baum
setzten, ihr Frühstück zu genießen; zur selben Zeit kam eine alte Frau,
Die war sehr alt und ging krumm einher, sie stützte sich auf einen Krück—
stock, auf ihrem Rücken trug sie ein Bündel Brennholz, welches sie sich im
Walde gesammelt hatte. Ihre Schürze war aufgebunden, und Johannes
sah, daß drei große Ruthen von Farrenkraut und Weidenreisern daraus
hervorsahen. Als sie ihnen nahe war, glitt sie mit dem einen Fuße aus,
fiel und that einen lauten Schrei, denn sie hatte das Bein gebrochen; die
arme, alte Frau!
Johannes meinte sogleich, daß sie die alte Frau nach Hause tragen
wollten, wo sie wohnte; aber der Fremde machte sein Ränzel auf, nahm
eine Büchse hervor und sagte, daß er hier eine Salbe habe, welche sogleich
ihr Bein wieder gesund und kräftig machen würde, so daß sie selbst nach
Hause gehen könne, und zwar als ob sie nie das Bein gebrochen hätte.
Allein dafür verlange er auch, daß sie ihm die drei Ruthen schenke, die sie
in ihrer Schürze habe.
„Das wäre gut bezahlt!“ sagte die Alte und nickte ganz eigen mit
dem Kopfe. Sie wollte die Ruthen nicht gern hergeben, aber es war auch
nicht angenehm, mit gebrochenem Beine dazuliegen. So gab sie ihm denn
die Ruthen, und sowie er nur die Salbe auf das Bein gerieben hatte, er⸗
hob sich auch die alte Mutter und ging viel besser denn zuvor. Solches
konnte die Salbe bewirken. Aber die war auch nicht in der Apotheke
zu haben.
„Was willst Du mit den Ruthen?“ fragte Johannes nun seinen
Reisekameraden.
„Das sind drei schöne Kräuterbesen,“ sagte der, „die liebe ich sehr.—
denn ich bin ein närrischer Patron!“
Dann gingen sie noch ein gutes Stück.
„Sieh, wie der Himmel sich umzieht!“ sagte Johannes und zeigte
gerade aus. „Das sind schrecklich dicke Wolken!“
„Nein,“ sagte der Reisekamerad, „das sind keine Wolken, das sind
Berge — die herrlichen, großen Berge, wo man hinauf über die Wolken
und in die frische Luft gelangt! Glaube mir, da ist es herrlich! Morgen
sind wir sicher weit in der Welt.“
Das war aber nicht so nahe, wie es aussah; sie hatten einen ganzen