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Doch ein Band gab es, das Helga im Zaume hielt, es war die
Abenddämmerung; in dieser ward sie still und gleichsam sinnend, ließ sich
rathen und führen; dann zog sie ein inneres Gefühl zu der Mutter hin.
Und wenn die Sonne sank, und die Verwandlung innerlich und äußerlich
—D Froschgestalt zusammenge⸗
schrumpft, der Körper war jetzt zwar weit größer, als der des Thieres,
aber deshalb auch um so entsetzlicher anzuschauen; sie sah aus wie ein
jämmerlicher Zwerg mit Froschtopf und Schwimmhäuten zwischen den Fingern.
Einen gar trauxigen Ausdruck hatten die Augen; Stimme hatte sie nicht,
nur ein hohles Quaken, fast wie das Schluchzen eines träumenden Kindes.
Dann nahm die Vikingsfrau sie auf den Schoos, vergaß die häßliche Ge—
stalt, blicktee nur in die betrübten Augen und sprach oft:
„Fast möchte ich, daß Du immerfort mein stummes Froschkind
wärest; Du bist noch entsetzlicher, wenn die Schönheit Dir ihre Ge—
stalt leiht!“
Und die Vikingsfrau schrieb Runen gegen Zauber und Siechthum und
warf diese über die Elende, — doch eine Besserung zeigte sich nicht.
„Man glaubt es kaum, daß sie so klein gewesen, daß fie in dem
Kelche einer Wasserlilie gelegen!“ sprach Storchpapa; „jetzt ist sie ein
ganzer Mensch und ihrer egyptischen Mutter wie aus den Augen geschnitten;
ja, die sehen wir wohl nie wieder! Sie wußte sich doch nicht zu helfen,
wie Du und der Gelehrteste sagten. Bin ich doch Jahr aus Jahr ein,
die Kreuz und Quer in dem großen Morgenlande umhergeflogen, allein
sie gab nie ein Zeichen, daß sie lebe. Ja, ich will es Dir jetzt erzählen,
wie ich jedes Jahr, wenn ich einige Tage vor Dir hierher kam, um das
Nest auszubessern und Dieses und Jenes in Stand zu setzen, eine ganze
Nacht, als sei ich eine Fledermaus oder eine Eule, über den offenen See
immer hin und her geflogen bin, aber vergeblich. Die beiden Schwanen⸗
zefieder, welche ich und die Jungen hier herauf schleppten aus dem Nil⸗
lande, wurden deshalb auch nicht gebraucht; mühsam genug war es uns
aber, wir trugen sie in drei Reisen hierher und jetzt liegen sie hier unten
im Neste, und bricht nun einmal Feuer aus, geschieht es, daß das Balken—
haus abbrennt, dann sind wir verloren.“
„Und unser gutes Nest ist auch verloren!“ fiel die Storchmama ein;
„an das denkst Du weniger als an Deinen Gefiederkrraum und Deine
Moor-Prinzessin. Gehe doch lieber in den Schlamm hinab und bleibe
dort bei ihr! Du bist Deinen eigenen Kindern ein schlechter Vater, das