57
sie fault!“ sagte der Mistkäfer. „Das ist eine gute Speisekammer! Hier
wohnen gewiß Anverwandte; ich will doch nachspüren, ob ich Jemand finde,
mit dem ich Umgang pflegen kann. Stolz bin ich; das ist mein Stolz!“
Und nun lungerte er in dem Mistbeete umher und gedachte seines schönen
Traumes von dem todten Pferde und den ererbten goldenen Hufeisen.
Da ergriff plötzlich eine Hand den Mistkäfer, drückte ihn und drehte
ihn um und um.
Der Sohn des Gärtners und eine kleine Freundin von diesem waren
an das Mistbeet herangetreten, hatten den Mistkäfer gesehen und wollten
nun ihren Spaß mit ihm treiben. Zuerst wurde er in ein Weinblatt ge⸗
wickelt und alsdann in eine warme Hosentasche gesteckt; er kribbelte und
krabbelte dort nach Kräften; dafür bekam er aber einen Druck von der
Hand des Knaben und wurde so zur Ruhe verwiesen. Der Knabe ging
darauf raschen Schrittes nach dem großen See hin, der am Ende des
Gartens lag. Hier wurde der Mistkäfer in einem alten, halbzerbrochenen
——
—
Holzschuh ausgesetzt, auf denselben ein Stäbchen als Mast gesteckt, und an
diesen Mast band man den Mistkäfer mit einem wollenen Faden fest. Jetzt
war er Schiffer und mußte segeln.
Der See war sehr groß, dem Mistkäfer schien er ein Weltmeer, und
er erstaunte darüber dermaßen, daß er auf den Rücken fiel und mit den
Füßen zappelte.