Full text: (3/5.1878)

34 
Der Improvisator. 
Mauern, Quadersteine, aus ihren geregelten Fugen 
geglitten und mit Immergrün bewachsen, schienen 
herabstürzen zu wollen und nur an den dichten Schling— 
pflanzen festzuhängen. 
Oben in dem mittleren Säulengange bewegten 
sich Leute, gewiß Reisende, die spät im Mondschein 
diese merkwürdige Ruine besahen; eine weiß gekleidete 
Dame war mit in der Gesellschaft. Noch' schwebt 
dies seltsame Gemälde mir deutlich vor; wie sie zum 
Vorschein kamen, verschwanden und, von dem Mondlichte 
und der rothen Fackel beleuchtet, sich wieder zwischen 
den Säulen zeigten. Die Luft war unendlich tie 
blau; das Gebüsch erschien wie der schwärzeste Sammet; 
jedes Blatt hauchte Nacht aus. Mein Aunge folgte 
den Fremden. Noch, nachdem sie mir ganz aus dem 
Gesicht geschwunden waren, gewahrte ich den rothen 
Schein der Fackel; allein auch dieser verschwand, und 
ringsum herrschte Todtenstille. 
Hinter einem der vielen hölzernen Altäre, die 
nebeneinander innerhalb der Ruine stehen und die 
Ruhepunkte der Kreuzwanderung des Erlösers dar— 
stellen, setzte ich mich auf ein zerbrochenes Capitäl, 
das im Grase lag. Der Stein war kalt wie Eis: 
mein Kopf brannte; Fieber war in meinem Blute. 
Schlafen konnte ich nicht, besonders als mir Alles 
einfiel, was mir von diesem Gebäude erzählt worden 
war: von den gefangenen Juden, welche diese großen 
Steinblöcke für den mächtigen römischen Kaiser hatten 
aufrichten müssen; von den wilden Thieren, die inner— 
halbed 
Mensch 
steinerr 
obersten 
hinauf, 
bewege 
tasie b 
mauert 
sah ha 
werk a 
das 9 
dastand 
Kopf 
lich gr 
Ic 
waände 
tenden 
heulte 
Seiten 
Hyänen 
*— 
æv 
12,000 
Plätze 
20. 000
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.