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Der Improvisator.
Mauern, Quadersteine, aus ihren geregelten Fugen
geglitten und mit Immergrün bewachsen, schienen
herabstürzen zu wollen und nur an den dichten Schling—
pflanzen festzuhängen.
Oben in dem mittleren Säulengange bewegten
sich Leute, gewiß Reisende, die spät im Mondschein
diese merkwürdige Ruine besahen; eine weiß gekleidete
Dame war mit in der Gesellschaft. Noch' schwebt
dies seltsame Gemälde mir deutlich vor; wie sie zum
Vorschein kamen, verschwanden und, von dem Mondlichte
und der rothen Fackel beleuchtet, sich wieder zwischen
den Säulen zeigten. Die Luft war unendlich tie
blau; das Gebüsch erschien wie der schwärzeste Sammet;
jedes Blatt hauchte Nacht aus. Mein Aunge folgte
den Fremden. Noch, nachdem sie mir ganz aus dem
Gesicht geschwunden waren, gewahrte ich den rothen
Schein der Fackel; allein auch dieser verschwand, und
ringsum herrschte Todtenstille.
Hinter einem der vielen hölzernen Altäre, die
nebeneinander innerhalb der Ruine stehen und die
Ruhepunkte der Kreuzwanderung des Erlösers dar—
stellen, setzte ich mich auf ein zerbrochenes Capitäl,
das im Grase lag. Der Stein war kalt wie Eis:
mein Kopf brannte; Fieber war in meinem Blute.
Schlafen konnte ich nicht, besonders als mir Alles
einfiel, was mir von diesem Gebäude erzählt worden
war: von den gefangenen Juden, welche diese großen
Steinblöcke für den mächtigen römischen Kaiser hatten
aufrichten müssen; von den wilden Thieren, die inner—
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