Full text: (3/5.1878)

Der Improvisator. 423 
rte sie mir 
zu sehen. 
Zelle sitze, 
issen, und 
Du heiter 
verzeihen, 
ie meinen 
Bitterkeit 
nmer gut 
ich auch 
denn Ma— 
ch sah sie 
sie war 
Eccellenza 
nur eine 
rach Fa⸗ 
es nicht 
ud bückte 
Stimme, 
aus den 
es nicht: 
le, sanfte 
bar her⸗ 
die Stirn 
und jagte: „Dank für Deine treue Liebe, mein theurer 
Bruder!“ 
Mehr weiß ich nicht, ich war aus dem Saale, 
war in meinem Zimmer, wo ich weinen konnte. Es 
war, als versänke unter mir eine Welt. 
Und ich sah sic wieder! Als die Zeit erfüllt war, 
sah ich sie. Die Sonne schien so heiter und warm. 
Ich erblickte Flaminia in ihrer reichen Pracht und 
Herrlichkeit, wie sie von der Mutter und dem Vater 
zum Altare hinauf geführt ward, ich hörte den Ge— 
sang, sah viele Leute um mich her, deutlich aber 
schwebt mir nur das bleiche, milde Antlitz vor; ein 
Engel war es, der mit dem Priester vor dem Altar 
niederkniete. — Ich sah, wie sie den kostbaren Schleier 
von ihrem Haupte nahmen, wie das reiche Haar über 
ihre Schultern herabfiel, ich hörte die Scheere es ab— 
schneiden. Die reichen Kleider wurden ihr abgenommen, 
sie streckte sich auf das Todtenbette hin; das Leichen— 
tuch und der schwarze Teppich mit den Todtenköpfen 
wurde über ihr ausgebreitet. Die Glocken der Kirche 
läuteten zum Leichenbegängniß, der Gesang für die 
Todten wurde angestimmt; ja sie war todt, für diese 
Welt begraben. Das schwarze Gitter vor dem Ein— 
gange zum Innern des Klosters erhob sich, die 
Schwestern standen da, mit weißen Kopftüchern an— 
gethan, und sangen den Bewillkommnungsgruß der 
Engel an die neue Schwester; der Bischof reichte ihr 
die Hand; die Todte stand als Himmelsbrant auf. 
Elifabeth war von jetzt an ihr Name. Ich bemerkte
	        
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