Full text: (3/5.1878)

28 Der Imporvisator. 
waren wie Säulen aufrecht gestellt und trugen einen, 
gleich goldgelbem Bernstein glänzenden Parmesankäse. 
Wenn nun des Abends das Ganze beleuchtet war 
und die rothe gläserne Lampe vor dem Madonnen— 
bilde an der Wand zwischen Würsten und Presciutto*) 
brannte, war es mir, als fähe ich in eine Zauberwelt. 
— Die Katze auf dem Ladentische. und der junge 
Capuciner, der immer so lange mit der Signora 
feilschte, kamen auch in mein Gedicht hinein, das ich 
so oft in Gedanken durchging, bis ich es laut und 
deutlich vor Federigo hersagen konnte, worauf es, als 
es seinen Beifall gewonnen hatte, sich über das ganze 
Haus verbreitete, ja selbst bis zur Frau des Vik— 
tualienhändlers gelangte, die es ein wundervolles Ge— 
dicht, eine divina commedia di Dante nannte! 
Von nun an wurde Alles besungen! Ich lebte 
ganz in Phantasieen und Träumen. Sie begleiteten 
mich in der Kirche, wenn ich das Rauchfaß zu dem 
Gesang der Mönche schwang, auf der Straße zwischen 
den rollenden Wagen und schreienden Krämern, wie 
in meinem kleinen Bette, unter dem Madonnenbilde 
und dem Weihkessel. In der Winterabenddämmerung 
konnte ich Stunden lang vor unserm Haufe sitzen und 
in das große Feuer inmitten der Straße, bei welchem 
die Schmiede ihr Eisen glühend machten, und die 
Bauern sich erwärmten, hineinstarren. Ich erblickte 
eine ganze Welt, lodernd wie die meiner phantasie 
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